„xXx“ – Actionkino, das Spaß macht und keine Ausreden braucht
„xXx“ (2002) ist genau das, was er sein will: ein adrenalinfördernder, spektakulärer Actionfilm, der den Zuschauer für zwei Stunden die Realität vergessen lässt. Regisseur Rob Cohen, der schon mit The Fast and the Furious bewiesen hat, dass er ein Händchen für rasante Unterhaltung hat, liefert hier ein Werk ab, das nicht subtil, aber dafür umso unterhaltsamer ist. Mit Vin Diesel in der Hauptrolle als Xander Cage – einem Extremsportler, der widerwillig zum Geheimagenten wird – hebt xXx das Genre auf ein neues Level: lauter, größer, frecher.
Die Handlung: Simpel, aber effektiv
Die Story ist so geradlinig wie ein Base-Jump: Ein wahnsinniger tschechischer Terrorist (gespielt von Marton Csokas) plant, die Welt mit einer chemischen Waffe ins Chaos zu stürzen. Die NSA, angeführt von einem gewohnt coolen Samuel L. Jackson, braucht einen Mann, der dreckig genug ist, um in die Unterwelt einzutauchen, und verrückt genug, um jeden Stunt zu meistern. Dieser Mann ist Xander Cage, alias xXx – ein Draufgänger, der in seiner Freizeit Corvettes von Brücken jagt, mit Fallschirmen springt und die ganze Aktion mit Kameras dokumentiert.
Das ist der Film in einem Satz: James Bond trifft auf Extremsport. Und das funktioniert überraschend gut. Die Handlung ist nicht kompliziert, aber das muss sie auch nicht sein. Sie dient als perfekter Rahmen, um eine Kette spektakulärer Stunts und Actionszenen aneinanderzureihen.
Vin Diesel: Der perfekte Anti-Bond
Vin Diesel ist das Herz von xXx. Sein Xander Cage ist der absolute Gegenentwurf zu James Bond: tätowiert, großmäulig, respektlos und voller Energie. Diesel bringt eine Mischung aus Charme, Macho-Attitüde und einer Spur Verletzlichkeit in die Rolle, die den Charakter mehrdimensional macht. Ob er sich mit einem Fallschirm aus einem explodierenden Auto rettet oder einen NSA-Offizier mit einer seinerber Frechheit kontert – Diesel verkörpert den perfekten Antihelden.
Ein Highlight ist die Szene, in der Xander während eines Trainings aus einem Flugzeug geworfen wird, nur um mit einem Lachen zu reagieren: „Das ist doch genau mein Ding!“ In diesem Moment versteht man, warum dieser Charakter – und der Film – so viel Spaß macht: Es ist diese unerschütterliche Lust an der Grenzüberschreitung, die jeden Zuschauer mitreißt.
Action, die Maßstäbe setzt
Was xXx wirklich auszeichnet, sind die spektakulären Stunts und die atemberaubenden Actionsequenzen. Von einer wilden Verfolgungsjagd durch Prag bis zu einer Schneemobil-Szene in den Bergen ist jede Szene ein Fest für Actionliebhaber. Besonders beeindruckend ist die Corvette-Sprungszene, die gleich zu Beginn den Ton für den Film setzt. Der Mix aus praktischen Effekten und CGI ist gelungen, und man spürt förmlich die Leidenschaft des Teams, die Grenzen des Machbaren auszuloten.
Die Kameraarbeit von Dean Semler unterstreicht die Dynamik der Action. Egal, ob es sich um Nahaufnahmen von explodierenden Fahrzeugen oder weite Panoramaaufnahmen der tschechischen Landschaft handelt, die Bilder sind stets kraftvoll und beeindruckend.
Musik und Sound: Ein wuchtiges Erlebnis
Die Filmmusik, eine Mischung aus Hard Rock, Techno und Industrial-Klängen, passt perfekt zur rasanten Energie von xXx. Tracks von Künstlern wie Rammstein (deren Auftritt im Film ein absolutes Highlight ist) und anderen geben dem Film eine aggressive, unbändige Stimmung, die den Puls in die Höhe treibt. Die Soundeffekte sind ebenfalls erstklassig – von dröhnenden Motoren bis zu donnernden Explosionen wird das Kinoerlebnis komplett.
Rob Cohen: Ein Regisseur, der weiß, was er tut
Cohen versteht es, wie wenige andere, das Publikum genau dort abzuholen, wo es Unterhaltung sucht. Mit xXx liefert er keinen tiefgründigen Film, sondern einen, der sich auf die Stärken des Genres konzentriert: Tempo, Spektakel und Spaß. Wo Filme wie Minority Report auf Intellekt und Moral setzen, liefert xXx pure Unterhaltung – ohne Entschuldigung, ohne Umwege.
Der Vergleich mit James Bond
Es ist kein Zufall, dass xXx mit einem Seitenhieb auf den klassischen James Bond beginnt: Ein Smoking-tragender Geheimagent wird in einer Punk-Disco gnadenlos ausgelacht und kurz darauf eliminiert. Der Film macht klar, dass er einen anderen Weg gehen will – moderner, rebellischer, wilder. Und in gewisser Weise gelingt es xXx tatsächlich, James Bond in Sachen Action und Spektakel zu übertrumpfen.
Fazit: Der ultimative Popcornfilm
xXx ist kein Film für tiefgründige Analysen, und das ist gut so. Er ist laut, übertrieben, und macht dabei jede Menge Spaß. Mit spektakulären Stunts, einem charismatischen Hauptdarsteller und einer „No Bullshit“-Einstellung liefert xXx genau das, was er verspricht: eine energiegeladene Achterbahnfahrt, die sich ideal für das größte und lauteste Kino eignet.
Wer sich von purer Action unterhalten lassen will, sollte sich xXx auf keinen Fall entgehen lassen. Und ja, wer diesen Film auf einem kleinen Bildschirm schaut, verpasst definitiv den halben Spaß. Schnapp dir deine Freunde, hol dir Popcorn und lass dich von diesem wilden, bombastischen Spektakel mitreißen – manchmal braucht es genau das.