Vanilla Sky: Ein Traum, der zerbricht
Vanilla Sky beginnt als faszinierende Mischung aus Drama und Mystery, eingebettet in die scheinbar perfekte Welt des charmanten und wohlhabenden David Aames. Seine Welt ist geprägt von Reichtum, Oberflächlichkeit und einem Hauch von emotionaler Leere. Mit einem Lächeln meistert David jede Situation – bis sein Leben durch eine schicksalhafte Begegnung eine dramatische Wendung nimmt.
David verliebt sich auf seiner Geburtstagsfeier in Sofia, eine Frau, die für ihn zum Symbol einer echten, unberührten Liebe wird. Doch diese Romanze entfacht die Eifersucht seiner Affäre Julie, die in einem tragischen Autounfall gipfelt. Julie will beide ins Verderben reißen, doch David überlebt – mit einem entstellten Gesicht und einer neuen, düsteren Realität.
Die Geschichte, die David dem Psychologen McCabe erzählt, changiert zwischen Realität und Traum, Vergangenheit und Gegenwart. Der Mord, der im Raum steht, und Davids zunehmend surreale Wahrnehmung sorgen für Spannung und Rätsel. Doch je weiter der Film voranschreitet, desto stärker wird die Illusion zerfressen – bis die Auflösung schließlich den Zuschauer aus der Illusion reißt.
Das Ende liefert eine pseudowissenschaftliche Erklärung für die zuvor aufgebauten Mysterien und entzaubert damit die zuvor komplex gewebte Geschichte. Was als fesselnde psychologische und emotionale Reise begann, wird durch eine enttäuschende Auflösung entwertet. Statt Interpretationsspielraum zu lassen, wird der Zuschauer mit einem konstruierten Finale abgespeist, das den Film als Ganzes schwächt.
Vanilla Sky schafft es, den Zuschauer tief in eine traumhafte, aber fragil wirkende Realität zu ziehen, nur um ihn am Ende vor den Kopf zu stoßen. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine großartige Atmosphäre – und die Ernüchterung, dass das Potenzial des Films nicht ausgeschöpft wurde.