The Roost – Ein Angriff der Langeweile mit Fledermaus-Flair
Ein B-Movie, das nie abhebt
The Roost – Angriff der Fledermäuse von Regisseur Ti West versucht, durch Retro-Charme und eine absichtlich trashige Präsentation einen B-Movie-Horror zu zelebrieren. Doch was auf dem Papier wie ein Hommage-Projekt mit nostalgischem Charme klingt, scheitert grandios an seiner eigenen Langatmigkeit, mangelndem Tempo und einer uninspirierten Umsetzung.
Die Story: Ein müder Abklatsch
Vier Freunde auf dem Weg zu einer „Halloween-Hochzeit“ haben einen Unfall und stranden in der Dunkelheit. Das abgelegene Gebiet entpuppt sich schnell als Fledermaus-Horrorszenario, denn die Tiere greifen an – und machen aus ihren Opfern blutrünstige Zombies. Klingt nach einer brauchbaren Horrorfilm-Premisse, wird jedoch von Anfang an durch uninspirierte Dialoge und endloses Herumirren in die Länge gezogen. Spätestens nach der fünften Diskussion der „Teenies“ fragt man sich, warum sie nicht einfach losrennen – oder man selbst den Film ausschaltet.
Der Stil: Trash, aber ohne Energie
Der Einstieg des Films lässt zunächst hoffen: Ein künstlich schlecht verkleideter Moderator führt uns im altmodischen TV-Stil in die Handlung ein, was dem Ganzen einen gewollt selbstironischen Retro-Charme verleihen soll. Doch das Konzept funktioniert nur bedingt. Statt in eine spannende Horrornacht einzutauchen, wird der Zuschauer mit langen, bedeutungslosen Szenen konfrontiert, die keinerlei Stimmung aufbauen. Ein B-Movie lebt von Tempo, Spaß und gelegentlichem „so schlecht, dass es gut ist“-Momenten. The Roost hat weder das eine noch das andere.
Die Horror-Elemente: Zu spät, zu wenig
Bis die Fledermäuse endlich auftauchen, vergeht viel zu viel Zeit. Was danach folgt, ist weder erschreckend noch originell. Die Angriffe der Fledermäuse wirken unbeholfen inszeniert, während die Zombie-Momente zwar ambitioniert, aber unzureichend umgesetzt sind. Als die „Action“ schließlich losgeht, ist man längst vom Film entfremdet. Man hätte die wenigen Horrorszenen zumindest mit etwas mehr Dynamik und Effekten ausstatten können, um den Zuschauer bei der Stange zu halten.
Schauspiel und Dialoge: Ein Desaster
Die Hauptfiguren verhalten sich dermaßen dumm, dass es schwierig ist, Sympathie oder Interesse für sie aufzubringen. Statt Spannung oder Tiefe liefern die Darsteller endlose Streitgespräche und überflüssige Dialoge auf Soap-Opera-Niveau. Selbst für einen Trash-Film hätte man hier deutlich mehr erwarten dürfen.
Fazit: Ein Angriff auf die Geduld des Zuschauers
The Roost will eine Hommage an klassische B-Movies sein, verpasst jedoch die entscheidenden Zutaten: Tempo, Atmosphäre und ironischen Spaß. Stattdessen langweilt der Film mit einer ziellosen Erzählung, uninspirierten Figuren und schlecht getimeten Horrorelementen. Selbst eingefleischte Trash-Fans dürften hier nur schwer auf ihre Kosten kommen. Ein klares „Meiden!“ für alle außer die hartgesottensten Horror-Komplettisten.