„The Card Player – Tödliche Pokerspiele“: Argento auf Abwegen
Dario Argento, einst ein Meister des Giallo-Horrors, liefert mit The Card Player – Tödliche Pokerspiele (2004) einen enttäuschenden Film ab, der weder die Spannung noch die Klasse seiner früheren Werke erreicht. Stattdessen wirkt der Thriller wie ein mittelmäßiger Fernsehfilm, der sich mit plumpen Dialogen und unlogischen Handlungssträngen selbst sabotiert.
Eine absurde Prämisse
Im Mittelpunkt steht ein Serienmörder, der seine Opfer entführt und die Polizei zu makaberen Online-Poker-Duellen herausfordert. Wenn die Polizei verliert, wird das Opfer verstümmelt oder getötet – live per Webcam übertragen. Kommissarin Anna engagiert daraufhin den Pokerprofi Remo, um das perfide Spiel des Mörders zu gewinnen. Doch anstatt Spannung und Psychologie bietet der Film unfreiwillig komische Hacker-Dialoge und wenig überzeugende Darstellungen von Technik und Verbrechen.
Schwache Umsetzung
Die Dialoge und Charakterentwicklungen sind eine Katastrophe. Besonders die Hacker-Sequenzen, in denen es um IP-Tracing und „Multiproxies“ geht, wirken wie aus einer schlechten Parodie. Statt Atmosphäre zu schaffen, wird das Publikum mit banalen Erklärungen und unglaubwürdigen Szenarien konfrontiert. Auch die Darsteller können wenig retten, da ihre Figuren eindimensional und klischeehaft bleiben.
Kaum Argento-typische Qualitäten
Wer auf den typischen Stil Argentos hofft – düstere Atmosphäre, blutige Details und raffinierte Inszenierung – wird enttäuscht. Es fehlt an Gore, Spannung und cleveren Wendungen. Das Finale ist so absurd, dass es unfreiwillig komisch wirkt und den Eindruck verstärkt, dass der Film weder ernsthaft schockieren noch unterhalten kann.
Fazit
The Card Player – Tödliche Pokerspiele ist ein Tiefpunkt in Argentos Filmografie. Der Film enttäuscht durch eine plumpe Story, schlechte Dialoge und einen generischen Look, der nichts von der früheren Brillanz des Regisseurs widerspiegelt. Selbst Hardcore-Argento-Fans sollten diesen Film lieber meiden – oder sich auf einen unfreiwillig komischen Abend einstellen.