„Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“: Die Rückkehr der Star Wars Magie
Nach dem kontrovers aufgenommenen Episode I – Die dunkle Bedrohung waren die Erwartungen an Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002) hoch – und die Skepsis groß. Doch George Lucas schaffte mit diesem zweiten Teil der Prequel-Trilogie etwas, das viele Fans nicht erwartet hatten: Er brachte einen Hauch der „Star Wars Magie“ zurück, die die ursprüngliche Trilogie so legendär gemacht hat. Mit spektakulären Schlachten, einer düsteren Atmosphäre und einer deutlich besser erzählten Geschichte gelingt es Angriff der Klonkrieger, alte und neue Fans gleichermaßen zu begeistern – trotz einiger Schwächen.
Ein Universum, das wieder größer wird
Die Stärke von Episode II liegt in der grandiosen Welt, die Lucas erschafft. Der Film beginnt mit einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch die belebten Straßenschluchten von Coruscant. Diese Sequenz, die an die besten Momente aus Das fünfte Element erinnert, ist nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch ein gelungener Einstieg, der sofort Lust auf mehr macht. Die gewaltige, industrielle Stadt wirkt lebendig und gibt dem Star-Wars-Universum eine zusätzliche Dimension.
Während der Film fortschreitet, zeigt er uns verschiedene Planeten und Kulturen – von den glatten, weißen Klonfabriken auf Kamino bis zur staubigen, rauen Wüste von Geonosis. Jede Welt fühlt sich einzigartig an und trägt dazu bei, das Gefühl eines riesigen, zusammenhängenden Universums zu verstärken.
Die Charaktere: Tiefer und dunkler
Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi ist eine Offenbarung. Sein lockerer, ironischer Stil ist eine deutliche Annäherung an Alec Guinness’ Darstellung des Charakters in der Originaltrilogie. Obi-Wan wirkt wie ein Mann, der zwischen Verantwortung und Frustration balanciert, und seine Nachforschungen über die Klonarmee geben dem Film einen spannenden, fast detektivischen Unterton.
Hayden Christensen als Anakin Skywalker spaltet die Meinungen. Doch seine Darstellung eines jungen Mannes, der zwischen Pflicht, Ehrgeiz und den ersten Anzeichen von Dunkelheit hin- und hergerissen ist, wirkt überzeugend. Besonders die Szene, in der Anakin aus Wut und Schmerz das Lager der Tusken-Räuber auslöscht, ist ein emotionaler Höhepunkt des Films – der Moment, in dem sich sein Weg zur dunklen Seite endgültig abzeichnet.
Natalie Portman als Padmé Amidala bekommt mehr zu tun als in Episode I und zeigt in ihren Actionszenen eine Leia-ähnliche Stärke. Die Romanze zwischen Padmé und Anakin ist zentral für den Film und die gesamte Saga, doch hier liegt auch eine der größten Schwächen des Films: die Dialoge.
Die Dialoge: Ein Stolperstein
Es ist kein Geheimnis, dass George Lucas ein Visionär ist, wenn es um Weltenbau und Geschichten geht, aber Dialoge gehören nicht zu seinen Stärken. Die Liebesszenen zwischen Anakin und Padmé leiden unter kitschigen und oft unfreiwillig komischen Zeilen wie „Ich mag keinen Sand.“ Diese Momente ziehen den Film manchmal unnötig in die Länge und wirken im Vergleich zur epischen Erzählung des Rests etwas trivial.
Ein Epos der Schlachten
Der dritte Akt des Films ist ein Meisterwerk des Actionkinos. Die Schlacht auf Geonosis, die mit einem kolossalen Jedi-Kampf in einer Arena beginnt und sich zu einem gigantischen Krieg zwischen den Klonen und den Droiden ausweitet, ist spektakulär. Hier zeigt Lucas, warum er ein Pionier moderner Spezialeffekte ist. Die Kameraarbeit, die Größe der Schlacht und die nahtlose Integration von CGI und praktischen Effekten erzeugen eine atemberaubende Immersion.
Das Duell zwischen Yoda und Count Dooku (Christopher Lee) ist der Höhepunkt. Der Moment, in dem Yoda sein Lichtschwert zückt und in einen wilden, akrobatischen Kampfmodus übergeht, ist unerwartet und absolut elektrisierend. Es ist ein Moment, der die Fans im Kino jubeln ließ und bis heute diskutiert wird.
Eine Brücke zwischen den Trilogien
Was Episode II besonders gut gelingt, ist das Setzen von Puzzleteilen, die die Prequels mit der Originaltrilogie verbinden. Die Entstehung der Klonarmee erklärt die Herkunft der Sturmtruppen, und der junge Boba Fett bekommt eine Hintergrundgeschichte, die seinen späteren Hass auf die Jedi nachvollziehbar macht. Auch die politische Intrige rund um Kanzler Palpatine und die schleichende Umwandlung der Republik in ein Imperium sind spannend und geben der Saga eine zusätzliche Schicht.
Technische Perfektion
Visuell und akustisch ist der Film ein Triumph. John Williams’ Score ist einmal mehr meisterhaft und fügt mit Stücken wie „Across the Stars“ (das Liebesthema von Anakin und Padmé) der musikalischen Sprache von Star Wars eine neue Dimension hinzu. Die Spezialeffekte sind für ihre Zeit bahnbrechend und setzen neue Maßstäbe, die bis heute beeindruckend sind.
Fazit: Eine Rückkehr zur Magie
Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger ist nicht perfekt, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung nach dem enttäuschenden Episode I. Der Film kombiniert visuelle Pracht mit einer düsteren, spannenden Geschichte und bringt uns Charakteren näher, die für das Schicksal der Galaxis entscheidend sind. Trotz schwacher Dialoge und einiger schleppender Szenen fängt Episode II die Magie ein, die viele Fans seit der Originaltrilogie vermisst haben.
Für jeden Star-Wars-Fan ist dieser Film ein absolutes Muss. Und er macht Lust auf mehr – auf den großen Showdown, der mit Episode III – Die Rache der Sith bevorsteht. George Lucas hat mit Angriff der Klonkrieger bewiesen, dass er die Fähigkeit besitzt, sein Universum zu erweitern, ohne seine Seele zu verlieren. Die Macht ist wieder stark in diesem Film.