Solo: A Star Wars Story – Ein Abenteuer ohne echten Funken
Eine verpasste Chance für den coolsten Schmuggler der Galaxis
Solo: A Star Wars Story hätte das Potenzial gehabt, der Film zu sein, der Han Solo – den wohl kultigsten Antihelden des Star Wars-Universums – in all seiner Cleverness und Gewieftheit würdigt. Doch trotz einer soliden Produktion und vieler gut gemeinter Ansätze bleibt das Ergebnis blass und ohne echte Überraschungen. Der turbulente Produktionsprozess, der durch den Regie-Wechsel von Phil Lord und Christopher Miller zu Ron Howard geprägt war, hinterlässt spürbare Spuren: Der Film wirkt handwerklich kompetent, aber ohne klare Vision und Seele.
Ein Han Solo, der funktioniert, aber nicht begeistert
Alden Ehrenreich gibt als junger Han Solo sein Bestes. An einigen Stellen wirkt er charmant und lässig, doch das ikonische Charisma von Harrison Ford kann er nicht reproduzieren. Statt wie ein rauer, charismatischer Draufgänger zu wirken, ist dieser Han Solo eher eine leichtfüßige Version des Helden, den wir kennen – er „funktioniert“, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck.
Die Figuren: Potenzial verschenkt
Auch die Nebenfiguren bleiben größtenteils ungenutzt. Emilia Clarke spielt Qi’ra, Hans mysteriöse Jugendliebe, doch ihre Figur wird zu wenig ausgebaut und bleibt farblos, obwohl sie dramaturgisch eine zentrale Rolle einnimmt. Donald Glover hingegen trifft als Lando Calrissian den richtigen Ton – seine Präsenz wirkt wie ein Lichtblick in einem ansonsten uninspirierten Ensemble. Woody Harrelson als Mentor Tobias Beckett macht seine Sache solide, doch auch hier fehlt es an Tiefe und echten Wendungen.
Ein Abenteuer ohne echte Spannung
Die Geschichte, die Hans Transformation zum „Han Solo“ erzählen soll, verläuft erstaunlich ereignislos. Statt einer spannenden Charakterentwicklung wirkt Han bereits zu Beginn des Films wie der charmante Draufgänger, der er später sein wird. Die Herausforderungen, die er überwindet, sind vorhersehbar, und echte Überraschungen bleiben aus. Der Film hält sich krampfhaft an bekannte Star Wars-Elemente und streut Referenzen ein, die eher ablenken als bereichern.
Visuelle und inszenatorische Routine
Ron Howard ist ein routinierter Regisseur, und das zeigt sich in der handwerklichen Umsetzung. Die Actionszenen sind kompetent gefilmt, aber ohne den visuellen oder inszenatorischen Glanz, der sie unvergesslich machen könnte. Die Musik bleibt weitgehend unauffällig und vermag keine emotionale Tiefe zu erzeugen.
Fazit: Ein Film ohne echten Han-Solo-Moment
Solo: A Star Wars Story ist kein schlechter Film, aber ein enttäuschender. Er bietet solide Unterhaltung und ordentliche Action, bleibt jedoch in seiner Figurenzeichnung und Erzählweise erstaunlich mutlos. Was fehlt, ist die Cleverness und das überraschende Augenzwinkern, die Han Solo ausmachen – der Funke, der zuerst geschossen hätte, aber hier nie wirklich zündet. Schade um das Potenzial, denn ein echter Han Solo-Film hätte mehr Biss, Charme und Charakter verdient.