„Severance – Ein blutiger Betriebsausflug“: Schwarzer Humor trifft blutigen Horror
Ein Balanceakt aus Komödie und Horror
Christopher Smith hat mit Severance bewiesen, wie viel er seit seinem durchschnittlichen Horrorfilm Creep dazugelernt hat. Diese britische Mischung aus Horror, Splatter und bitterböser Komödie zeigt eine neue Seite des Regisseurs und lässt sich irgendwo zwischen Shaun of the Dead und Hostel einordnen – ein herrlich schwarzer Genremix, der gekonnt mit Erwartungen spielt.
Der Plot – Absurder Wahnsinn in Ungarn
Die Ausgangssituation klingt klassisch: Ein Team von Waffenverkäufern aus England verbringt ein „teambuildendes“ Wochenende in den ungarischen Wäldern. Durch ein Missverständnis landen sie jedoch in einem verlassenen Haus, das einst von Kriegsverbrechern bewohnt wurde. Der Betriebsausflug wird zum Albtraum, als sich die vermeintliche „Ruhe“ als tödlicher Fehler entpuppt und die ersten Leichen auftauchen.
Böse, böser, britischer Humor
Das Besondere an Severance ist der tiefschwarze Humor. Szenen, die eigentlich zum Erschrecken oder Ekel einladen, lösen gleichzeitig Lachkrämpfe aus. Ein abgehacktes Bein passt nicht in den Kühlschrank – also muss der Schuh eben runter. Ein Raketenwerfer sorgt für eine der absurdesten und witzigsten Szenen des Films. Diese Momente sind genau der Grund, warum der Film so gut funktioniert: Er jongliert gekonnt zwischen Horror und Komik, ohne je in eine der beiden Richtungen zu kippen.
Ein Ensemble mit Charakteren zum Lachen und Zittern
Die Charaktere sind absichtlich überzeichnet und gleichzeitig sympathisch: Da ist der unmotivierte Drogen-Junkie Steve (Danny Dyer), der mit seinen Sprüchen die besten Lacher liefert, die depressive „Hässliche“, der unsympathische Perfektionist und natürlich die Heldin Maggie (Laura Harris), die cool und taff bleibt. Die Figuren beleben den Film und sorgen dafür, dass man trotz des Horrors mit ihnen fiebert – oder zumindest schadenfroh lacht.
Gore, Musik und Timing – Alles auf den Punkt
Auch in Sachen Gore hat sich Christopher Smith zurückgehalten: Zwar fliegen ab und an Körperteile, aber der Splatter bleibt in einem erträglichen Rahmen. Dafür sorgt der gut platzierte Soundtrack, der durch absurde Pop-Songs die Spannung oft humorvoll bricht. Das Timing zwischen Grusel und Lacher ist nahezu perfekt.
Fazit
Severance ist ein grandioser Horror-Spaß, der blutige Spannung und fiesen britischen Humor in Einklang bringt. Wer Shaun of the Dead mochte, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Der Film beweist, dass ein Betriebsausflug nicht nur langweilig sein muss – manchmal ist er einfach mörderisch unterhaltsam.
Empfehlung: Ein Muss für Fans von schwarzem Humor, Horror und britischer Komik!