„Ripley’s Game“ – Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel

John Malkovich als raffinierter Antiheld

Ripley’s Game bringt den berüchtigten Tom Ripley zurück auf die Leinwand – diesmal als reiferen, manipulativeren Charakter, gespielt von einem brillanten John Malkovich. Im Gegensatz zu Der talentierte Mr. Ripley ist er nicht mehr der aufstrebende Betrüger, sondern ein selbstbewusster Strippenzieher, dessen mörderische Intelligenz im Fokus steht.

Eine komplexe Handlung voller Intrigen

Als ein alter Bekannter aus der kriminellen Szene Ripley um Hilfe bei einem Auftragsmord bittet, verwickelt er den scheinbar unbeteiligten Jonathan Trevanny (Dougray Scott) in ein moralisches Dilemma. Der sterbenskranke Familienvater lässt sich von Ripley in die Unterwelt ziehen, um seiner Familie eine finanzielle Absicherung zu hinterlassen. Doch die Ereignisse eskalieren, und Ripley zeigt erneut, wie kaltblütig und berechnend er sein kann.

Starke Leistungen und dichte Atmosphäre

John Malkovich glänzt in der Rolle des skrupellosen, doch faszinierenden Ripley. Ray Winstone als Reeves fügt der Geschichte eine bedrohliche Härte hinzu, während Dougray Scott die Zerbrechlichkeit und Verzweiflung seines Charakters überzeugend darstellt. Die wunderschönen Schauplätze in Italien und Berlin verstärken die stilvolle, oft düstere Atmosphäre des Films.

Stilistisch ein Genuss

Der Film punktet mit durchdachter Bildsprache und einem feinsinnigen Soundtrack, der mit Klavier- und Orchesterstücken die melancholische Grundstimmung unterstreicht. Besonders Ripley’s roter Alfa Romeo bleibt als Symbol seiner eleganten, aber gefährlichen Persönlichkeit im Gedächtnis.

Ein Krimi mit Tiefgang und moralischen Fragen

Ripley’s Game stellt nicht nur spannende Wendungen und raffinierte Dialoge in den Vordergrund, sondern auch die moralische Ambivalenz seiner Figuren. Der Film wirft subtil Fragen nach Schuld, Loyalität und den Grenzen des menschlichen Gewissens auf. Allerdings bleibt die finale Botschaft etwas vage, was den Nachhall der Geschichte leicht trübt.

Fazit

Für Liebhaber intelligenter Krimis und starker Charakterporträts ist Ripley’s Game ein Muss. John Malkovich hebt den Film mit seiner Darstellung des undurchsichtigen Antihelden auf ein hohes Niveau. Auch wenn das Genre nicht jedem zusagt, beeindruckt die kunstvolle Inszenierung und der emotionale Unterton. Ein spannender, vielschichtiger Thriller, der den Geist von Patricia Highsmiths Romanvorlage gekonnt einfängt.

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