Predator – Upgrade: Ein überladenes Comeback ohne Seele

Ein gescheiterter Neustart für den Jäger aus dem All

Mit Predator – Upgrade versucht Regisseur Shane Black, einst Drehbuchautor des ersten Predator und selbst Darsteller darin, der Reihe neues Leben einzuhauchen. Was als cleverer Rückgriff auf die kultige Figur und eine Hommage an das Original gedacht war, wird jedoch zu einem überladenen, unausgeglichenen Actionfilm, der weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Zu viele Figuren, zu wenig Spannung

Die größte Schwäche des Films ist seine überladene Besetzung. Ein Dutzend Charaktere – von Quinn McKenna (Boyd Holbrook) über die Biologin Dr. Casey Bracket (Olivia Munn) bis hin zu einer Gruppe traumatisierter Soldaten – kämpfen um Aufmerksamkeit. Obwohl jede Figur individuelle Züge und Macken aufweist, bleibt kaum Zeit, sie wirklich kennenzulernen oder für sie zu fühlen. Ihre Coolness wirkt aufgesetzt, und die Gefahr, die der Predator einst symbolisierte, verpufft völlig. Es fehlt die klaustrophobische Spannung des Originals, bei der jede Begegnung mit dem außerirdischen Jäger den Puls in die Höhe trieb.

Ein Predator ohne Atmosphäre

Die ikonische „Predator-Vision“, die so viel zur Spannung der früheren Filme beitrug, taucht kaum auf. Zudem sind große Teile des Films im Dunkeln gehalten, was den ohnehin hektischen Schnitt und die rastlose Action zusätzlich erschwert. Die Jagdszenen, ob im Wald oder in der Kleinstadt, wirken vertraut und uninspiriert – ein Best-of aus den Vorgängern, jedoch ohne neue Ideen oder echte Höhepunkte. Der Versuch, mit dem „Über-Predator“ neue Bedrohung zu schaffen, scheitert ebenfalls, da die Action zu schnell und chaotisch inszeniert ist, um echte Bedrohung spürbar zu machen.

Olivia Munn als Lichtblick

Von der überladenen Handlung und den eindimensionalen Figuren sticht Olivia Munn als Dr. Casey Bracket heraus. Ihre Figur wirkt wie ein Ersatz für den Zuschauer: genauso verwirrt, genauso überwältigt. Munn spielt die Rolle glaubhaft und mit einem Hauch von Verzweiflung, der anderen Charakteren fehlt. Sie verleiht dem Film wenigstens etwas Menschlichkeit.

Musikalische Hommage und Nostalgie

Positiv hervorzuheben ist die Musik, die sich stark an Alan Silvestris Originalscore orientiert und ein Gefühl der 80er-Jahre-Nostalgie aufleben lässt. Leider bleibt dies einer der wenigen gelungenen Aspekte des Films, der ansonsten zu bemüht wirkt, die Elemente des Klassikers in einen modernen Blockbuster zu pressen.

Ein überladener Actionfilm ohne Fokus

Predator – Upgrade will zu viel und schafft zu wenig. Shane Black mixt Humor, Action und Sci-Fi-Thriller-Elemente, verliert aber das Wesentliche aus den Augen: die Spannung und die rohe Bedrohung, die das Franchise einst auszeichneten. Die überhastete Handlung, die Masse an Figuren und die fehlende Atmosphäre lassen den Film trotz seiner Bemühungen als halbgares Action-Spektakel zurück.

Fazit: Kein Upgrade, sondern ein Downgrade

Obwohl der Film einige unterhaltsame Momente und gelungene Actionsequenzen bietet, fehlt es ihm an Tiefe, Fokus und Originalität. Statt der erhofften Rückkehr zur Größe des ersten Predator bleibt Upgrade ein überladenes, hektisches Werk, das weder den Jäger aus dem All noch die Fans wirklich zufriedenstellt. Der Cliffhanger am Ende wirkt beinahe ironisch, denn eine Fortsetzung scheint kaum gerechtfertigt – die Jagd ist vorerst vorbei.

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