„Natural City“: Eine visuell beeindruckende, aber erzählerisch überladene Zukunftsvision
Natural City (2003) versucht, sich zwischen Sci-Fi-Action, Liebesdrama und philosophischen Themen zu positionieren. Obwohl der Film in visueller Hinsicht überzeugt und Anleihen bei Klassikern wie Blade Runner spürbar sind, scheitert er an einer übermäßig melodramatischen und unausgewogenen Erzählung.
Eine vertraute, aber faszinierende Prämisse
In einer dystopischen Zukunft dienen Cyborgs als Arbeitskräfte und Begleiter, wobei ihre Lebensdauer durch ein Ablaufdatum begrenzt ist. Polizist „R“ verliebt sich in die Cyborg-Tänzerin Ria, die kurz vor ihrem Abschalten steht. Getrieben von seiner Liebe, sucht R nach einem Weg, ihre Lebensdauer zu verlängern, was jedoch ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht. Der Film beleuchtet Fragen nach Menschlichkeit und Moral im Umgang mit künstlichem Leben, bleibt jedoch in der Tiefe hinter seinen Vorbildern zurück.
Ästhetik über Substanz
Visuell beeindruckt Natural City mit detailreichen Sets, atmosphärischer Beleuchtung und aufwendig gestalteten Actionsequenzen. Der futuristische Stil der Stadt und die beeindruckenden Effekte erschaffen eine glaubwürdige Welt. Doch während die Optik beeindruckt, leiden Story und Dialog unter übertriebener Melodramatik und schwachen Charakterisierungen. Die Liebesgeschichte zwischen R und Ria ist zwar emotional geladen, aber oft klischeehaft und wenig überzeugend inszeniert.
Schwächen in der Balance
Der Film pendelt ungeschickt zwischen Action und Drama, wobei keine der beiden Ebenen vollständig überzeugt. Die überzogene Liebesgeschichte überlagert die interessante, wenn auch nicht originelle Sci-Fi-Prämisse. Besonders die letzten Sequenzen des Films verwirren mehr, als dass sie die Handlung befriedigend abschließen.
Fazit
Natural City ist ein optisch ansprechender Film mit ambitionierten Themen, verliert sich jedoch in einer überladenen und unausgewogenen Erzählweise. Fans asiatischer Sci-Fi-Filme und cineastischer Ästhetik könnten dennoch Freude an der visuellen Gestaltung haben. Wer jedoch auf eine kohärente Handlung und tiefgehende Charakterentwicklung hofft, dürfte enttäuscht werden.