Kraken: Tentacles of the Deep – Tiefseeterror in seichter Gewässerqualität
Ein Trash-Fest der Zufälle und schlechten Entscheidungen
Kraken: Tentacles of the Deep versucht, sich irgendwo zwischen Indiana Jones, Batman und dem Monster-Horror der 80er zu positionieren, stürzt dabei aber in die tiefsten Abgründe des Trash-Kinos. Was als Mischung aus Action, Abenteuer und Horror beworben wird, entpuppt sich als peinlicher Versuch, Spannung, Mythologie und CGI-Monster zu kombinieren – und scheitert in jeder Hinsicht.
Die Story: Ein Rezept für Unsinn
Der Film beginnt mit einem dramatischen Kindheitstrauma: Der zwölfjährige Ray sieht, wie seine Eltern während einer Bootsfahrt von einem riesigen Tintenfisch gefressen werden. Jahre später ist Ray (Charlie O’Connell, sichtlich fehlbesetzt) erwachsen und lebt mit einem einzigen Ziel: Rache an dem Kraken. Völlig zufällig trifft er auf Nicole, die gerade eine antike Maske gefunden hat – natürlich in einem kanadischen See, der wie durch ein Wunder das Versteck des Tentakel-Ungetüms ist. Was folgt, ist ein planloser Mix aus Monsterjagd, unsinnigen Dialogen und weiteren skurrilen Zufällen. Ein überdrehter Pirat (Jack Scalia) und seine Ledermantel-Gang machen das Chaos komplett.
Dialoge, Effekte und Logik – alles im freien Fall
Die Dialoge des Films bewegen sich auf einem Niveau, das zwischen unfreiwillig komisch und schmerzhaft schlecht schwankt. Sprüche, die an Indiana Jones erinnern sollen, wirken wie billige Parodien. Die digitalen Effekte sind so dilettantisch, dass der Kraken eher wie ein schlecht texturiertes Videospiel-Maskottchen aussieht. Szenenwechsel bringen den zusätzlichen Bonus von farblich wechselnden Neoprenanzügen und Kostümen – ein Highlight für alle Fans von Anschlussfehlern.
Ein Ensemble in Schieflage
Charlie O’Connell bemüht sich um einen ernsthaften Helden, wirkt aber eher wie ein missverstandener Nebencharakter. Jack Scalia als griechischer Pirat ist so übertrieben gespielt, dass er fast zur Parodie des eigenen Films wird – was immerhin für unfreiwillige Lacher sorgt. Der Rest des Casts agiert wie in einer Laienspielproduktion und rettet keine einzige Szene.
Das große Finale: Hoffnung auf Teil 2?
Als wäre der ganze Film nicht schon katastrophal genug, setzen die Macher dem Ganzen mit der letzten Einstellung die Krone auf. Ein offenes Ende deutet tatsächlich die Möglichkeit einer Fortsetzung an – eine Drohung, die kaum ein Zuschauer ernst nehmen möchte.
Fazit: Tentakel-Trash der schlimmsten Sorte
Kraken: Tentacles of the Deep ist ein Paradebeispiel für unfreiwilligen Trash, der in keinem Bereich überzeugt – weder bei den Effekten, der Story noch den Darstellern. Das einzig Gute an dem Film ist sein Unterhaltungswert als unfreiwillige Komödie. Für alle, die auf der Suche nach einem schlechten Film für einen Trash-Filmabend sind, könnte der Kraken mit seinem Tentakel-Chaos zumindest ein paar Lacher liefern. Alle anderen: Besser nicht in diese Tiefen tauchen.