Jurassic World: Rebirth publicity still
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Jurassic World Rebirth – Rückkehr ins Urzeit-Abenteuer

Seit ich 1993 zum ersten Mal Jurassic Park im Kino sah, spürte ich Faszination und Gänsehaut. Diese Erinnerung trieb meine Vorfreude nach den tollen Trailern ins Unermessliche. Aber ich fürchtete gleichzeitig, Rebirth könnte sogar noch schlechter ausfallen als Dominion. 

Wer sich erinnert, wie ich Jurassic World: Das gefallene Königreich einst als „Dino-Desaster ohne Seele“ zerlegte, kann das hier nachlesen: Jurassic World: Das gefallene Königreich – Ein Dino-Desaster ohne Seele. Dort habe ich die verpassten Chancen und den Mangel an Spannung kritisiert.

Gleichzeitig lohnt sich ein Blick auf meinen Post Warum The Blues Brothers, Jurassic Park, Das fünfte Element und Kill Bill: Volume 1 die vier besten Filme aller Zeiten sind. In ihm erzähle ich, warum Spielberg und Tarantino zu meinen prägenden Einflüssen gehören – und wie Jurassic Park das Kino für mich neu definiert hat.

Erstmal die Entwarnung: Statt Enttäuschung erlebte ich bei Rebirth Erleichterung und Begeisterung.

Endlich fühlte sich alles wieder echt an.

Die erste Stunde spielt fast ausschließlich auf dem Wasser. Du wartest geduldig aufs erste Landmonster. Dieser langsame Aufbau hält die Spannung. Sobald du den ersten Dino siehst, beschleunigt alles. Die Mission ist simpel: ein Team sammelt Dino-DNA für eine Herzheilung. David Koepp erzählt gradlinig. Kein Ballast. Jeder Moment dient dem Erleben.

Zora Bennett (Scarlett Johansson) wirkt entschlossen und doch verletzlich. Ihre Angst vor Kontrollverlust spürst du in jeder Szene. Duncan Kincaid (Mahershala Ali) schafft Ausgleich mit ruhiger Stärke. Jonathan Bailey gibt dem Forscherdrang ein Gesicht. Rupert Friend spielt den kaltschnäuzigen Manager. Manuel Garcia-Rulfo und Ed Skrein bilden das Söldner-Duo. Ihre Beziehungen wachsen mit jeder Konfliktsituation.

Die Umsetzung

John Mathieson drehte auf 35 mm. Das ergibt Tiefe und Körnung. Die grünen Dschungelwelten leuchten digital nicht künstlich. Handheld-Kamera rückt dich nahe an die Action. Praktische Effekte wie das Aquilops-Modell wirken echt. Thailand und Malta stehen stellvertretend für die Insel. Die Kombination aus echtem Set und CGI lädt zum Staunen ein.

Alexandre Desplat verweist sparsam auf John Williams. Sein eigener Score verfolgt eigene Wege. Teilweise wirkte er fehl am Platz. Die Dino-Rufe und Umgebungsgeräusche sitzen perfekt im Mix. Stille und Krach wechseln einander ab. Dieser Kontrast treibt die Spannung.

Genmanipulation versus Heilung. ParkerGenix jagt Profit auf Kosten der Natur. Du erlebst die Hybris, wenn Mensch und Urzeit sich kreuzen. Die Familie, die im Chaos strandet, zeigt, wie Vertrauen entsteht. Die Botschaft bleibt knapp: respektiere das Leben in allen Formen.

Rebirth versinkt nicht in globalen Untergangsszenarien wie Dominion. Er ähnelt dem Siebziger-Abenteuercharme von Raiders of the Lost Ark. Statt Politik baut Edwards wieder auf klaustrophobische Hatz und klares Heldentum. Die Rückkehr zu kleinen Teams erinnert ans Original.

Johansson prägt den Film mit echtem Einsatz. Ali schafft emotionale Balance. Bailey überzeugt in ruhigen Passagen. Friend spielt den Manager mit kalkulierter Kalkül. Garcia-Rulfo und Skrein bieten solide Action-Unterstützung. Das Ensemble trägt den Film.

Gareth Edwards setzt praktische Effekte neben CGI ein. Er verlegte die Quetzalcoatlus-Szene in einen Tempel. Das bringt Nervenkitzel. Sein Einsatz von Film und realen Schauplätzen fängt das Urzeit-Feeling ein. Edwards schiebt das Franchise zurück in Richtung Suspense.

Die Convenience-Store-Jagd zitiert direkt Spielberg. Enge Regale, hektische Kameraführung. Beim ersten Auftauchen des Aquilops spürst du staubige Angst. Der Tempel-Showdown erinnert an alte Klassiker. Steinmauern werden zum schlagenden Herz der Szene.

Was mir nicht so gefiel

Fast keine Velociraptoren. Ihr Fehlen schafft Abwechslung nach Übernutzung früherer Teile. Desplats Score driftet gelegentlich ab von vertrauten Motiven. Doch das bleibt Jammern auf hohem Niveau.

Fazit

Jurassic World Rebirth fühlt sich wieder nach Jurassic Park an. Klare Story, starke Darsteller, echte Effekte und meisterhafte Inszenierung holen dich zurück ins Zeitalter der Dinosaurier. Spielberg bleibt unerreicht. Doch Edwards liefert einen würdigen Nachfolger, der jetzt in meiner persönlichen Rangliste ganz oben mitspringt.

Meine Angst, erneut enttäuscht zu werden, löste sich in Staunen auf. Rebirth bringt das Urzeit-Abenteuer zurück. Für mich gehört er nun in die Top 3 der Serie.

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