If Only – Liebe, Schicksal und vertane Chancen
Mit If Only wagt Regisseur Gil Junger eine romantische Geschichte, die das Thema „Was wäre wenn?“ behandelt und in einem zeitlichen Schleifenmotiv verankert ist. Der Film spielt geschickt mit Elementen aus Und täglich grüßt das Murmeltier oder Butterfly Effect, bleibt dabei jedoch inkonsequent in seiner Ausführung.
Ein Tag, der alles verändert – zweimal
Die Handlung dreht sich um Ian (Paul Nicholls), einen Geschäftsmann, der seine Beziehung zu Samantha (Jennifer Love Hewitt) zu oft als selbstverständlich nimmt. Samantha, die lebhafte Musikstudentin, wird bei einem Unfall tödlich verletzt, doch Ian bekommt durch eine mysteriöse Wiederholung des Tages die Chance, die Ereignisse zu ändern und ihre Liebe neu zu schätzen. Diese Prämisse eröffnet viel Raum für Emotionalität, Reflexion und Dramatik, was jedoch nur punktuell gelingt.
Schatten einer guten Idee
Das Drehbuch bietet genug Potenzial für eine herzzerreißende Geschichte über Schicksal, Liebe und zweite Chancen. Doch der Film verliert sich in einer unsteten Tonalität: Zwischen Komödie, Tragödie und Drama wirkt er oft ziellos und unausgegoren. Die Momente, die berühren könnten, bleiben durch eine generische Umsetzung blass. Szenen, die Schock oder Trauer hervorrufen sollen, wirken bisweilen melodramatisch, weil sie nicht organisch aufgebaut werden.
Starke Momente, schwache Darsteller
Jennifer Love Hewitt gibt sich redlich Mühe, Samantha Leben und Charisma einzuhauchen, schafft es aber nicht, das Drehbuch-Defizit gänzlich auszugleichen. Ihre Figur bleibt idealisiert und zweidimensional. Paul Nicholls hingegen enttäuscht als Ian: Seine Darbietung wirkt in emotionalen Höhepunkten überfordert und unauthentisch. Dies ist besonders in den tragischen Szenen spürbar, die den Film eigentlich tragen sollen.
Verschenkte Möglichkeiten
In visueller Hinsicht bietet der Film zwar einige schöne Kulissen und stimmige Aufnahmen, doch die Regie versäumt es, die Stimmung konsequent zu halten. Insbesondere die Balance zwischen Dramatik und Hoffnung gelingt nur sporadisch, wodurch der emotionale Kern des Films verwässert wird. If Only hätte mehr Tiefgang und weniger sentimentale Überfrachtung gebraucht, um wirklich zu überzeugen.
Ein verpasster Glücksgriff
If Only scheitert letztlich daran, die großen Themen, die es anreißt, mit der nötigen Subtilität und Konsequenz zu erzählen. Trotz des interessanten „Was-wäre-wenn?“-Ansatzes bleibt der Film im Mittelmaß hängen. Für Fans von romantischen Dramen mag er dennoch einen einmaligen Blick wert sein, denn er bringt eine Botschaft: Liebe verdient Aufmerksamkeit – bevor es zu spät ist. Schade nur, dass der Film sein eigenes Potenzial nicht ausreichend nutzt.