Grand Theft Auto V Action-Screenshot, PS3, PS4 und PS5 Version, Release 2013
Grand Theft Auto V Action-Screenshot, PS3, PS4 und PS5 Version, Release 2013

Grand Theft Auto V – Über zehn Jahre in Los Santos

Es ist fast unheimlich, wie lange mich dieses Spiel begleitet. Grand Theft Auto V war nie „nur“ der fünfte Teil einer Reihe, sondern so etwas wie der Höhepunkt einer persönlichen Zeitreise. Ich war dabei, als das erste GTA im Keller meines Vaters in Heidelberg lief, ich habe GTA 2 auf meiner modifizierten Dreamcast in Japan gespielt, GTA III verschlang ganze Wochenenden in Neu-Isenburg, Vice City flimmerte durch die WG in Frankfurt, San Andreas ließ mich eher staunen als fühlen – und dann kam dieses Monster von einem Spiel.

Von oben herab zum Horizont

Damals, 1997, war Grand Theft Auto ein anarchischer Vogel: winzige Autos, Sirenen-Pixel, pures Chaos. Ich erinnere mich an das leise Surren des Monitors im dunklen Keller und das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.

Mit GTA 2 kam Struktur, Gangs, eine erste Ahnung von Tiefe – und meine Faszination fürs Basteln, dank der importierten Dreamcast und dem Lötkolben von Michael aus dem World of Games.

Dann der Quantensprung: GTA III. 3D. Eine Stadt, die atmete. Ich war plötzlich mittendrin, nicht mehr Zuschauer von oben. Vice City war dagegen pure Ästhetik – Sonne, Neon, Musik. Ich sehe mich noch im pinken Licht auf dem WG-Sofa sitzen, während der Controller vibrierte.

San Andreas wollte alles, hatte alles – und traf mich trotzdem weniger. Es war beeindruckend, aber unnahbar. GTA IV schließlich brachte Ernsthaftigkeit, Reife, Drama. Niko Bellic war ein echter Mensch, kein Spielzeug-Gangster.

All das führte zu dem Punkt, an dem die Serie explodierte.

2013 – und plötzlich war alles möglich

Als GTA V erschien, wirkte es, als hätte Rockstar jeden vorherigen Teil auseinandergenommen, die besten Stücke behalten und sie neu zusammengesetzt. Los Santos war kein Spielort mehr, sondern ein Lebensraum.

Drei Hauptfiguren – Michael, Franklin, Trevor – und jede fühlte sich anders an. Ich sprang zwischen ihnen hin und her wie zwischen Lebensentwürfen: der saturierte Ex-Bankräuber, der ehrgeizige Straßenjunge, der komplett durchgeknallte Trevor – und alles passte.

Was mich am meisten beeindruckte: Die Welt funktionierte einfach. Keine künstlichen Grenzen, kein Leerlauf. Du konntest Missionen spielen, surfen, Aktien handeln, fremde Leute treffen, Flugzeuge klauen, Golf spielen – und egal was du tatest, es fühlte sich sinnvoll an.

GTA V war, als hätte jemand San Andreas auf Realismus, Vice City auf Stil und GTA III auf Perfektion gestellt.

Online-Wahnsinn und Endlosigkeit

Als GTA Online kam, dachte ich zuerst: ein nettes Add-on. Zehn Jahre später existiert es immer noch – größer, chaotischer, reicher als je zuvor. Ich erinnere mich an die ersten Heists mit meinem Bruder, an das Lachen über missglückte Landungen und an Abende, die sich anfühlten, als wären sie im echten Los Santos passiert.

Das Spiel wuchs mit uns. Neue Autos, neue Missionen, neue Wahnsinnsideen – und irgendwie blieb es immer vertraut.

Technik, die mitwuchs

Ich habe GTA V auf drei Konsolen gespielt.

  • Auf der PS3 war es Staunen.

  • Auf der PS4: Detailrausch – plötzlich Ego-Perspektive, Reflexionen, Rauchschwaden.

  • Auf der PS5: nahezu Perfektion – Raytracing, Sekunden-Ladezeiten, gestochen scharfes Los Santos.

Mit jedem Upgrade hatte ich das Gefühl, in dasselbe Spiel zurückzukehren, nur dass es mitgewachsen war – wie ein alter Freund, der immer besser aussieht.

Warum dieses Spiel alles vereint

GTA V trägt das Erbe aller Vorgänger in sich:

  • Den anarchischen Witz und die Freiheit von GTA I & II.

  • Die filmische 3D-Revolution aus GTA III.

  • Den Stil und die Musik von Vice City.

  • Die Weite und den Größenwahn von San Andreas.

  • Die Reife und Gesellschaftskritik von GTA IV.

Es ist, als hätte Rockstar gesagt: „Das ist alles, was wir in 20 Jahren gelernt haben – und jetzt setzen wir es frei.“

Mein Fazit nach zehn Jahren

Kein anderes Spiel hat mich so lange begleitet.

Ich war Teenager, als ich GTA I spielte, Azubi bei III, junger Erwachsener bei Vice City, und Familienmensch bei GTA V. Dieses Spiel ist für mich ein Zeitdokument, nicht nur ein Produkt.

Wenn ich heute über die Highways von Los Santos fahre, weiß ich, dass ich dort mehr Stunden verbracht habe als in mancher echten Stadt.

Und jedes Mal denke ich: Das hier ist der Gipfel. Der Punkt, an dem alles zusammenkommt.

Bewertung: 10 von 10.

Nicht, weil es perfekt ist – sondern weil es alles ist.

Jetzt darf endlich VI kommen.

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