Gold, Glanz und Geschichte – Mein Besuch im Wat Phra Kaew, dem Tempel des Smaragd-Buddhas in Bangkok

Am 24. Februar 2016 war ich in Bangkok – und wer die thailändische Hauptstadt besucht, kommt an einem Ort nicht vorbei: Wat Phra Kaew, auch bekannt als der Tempel des Smaragd-Buddhas. Ich hatte meine Kamera im Anschlag, die Sonne im Nacken – und war komplett überwältigt. Diese Fotoserie, entstanden an diesem einen Tag, gehört noch heute zu den eindrucksvollsten, die ich je aufgenommen habe.

🛕 Was ist Wat Phra Kaew?

Der Wat Phra Kaew (วัดพระแก้ว), offiziell Wat Phra Sri Rattana Satsadaram, liegt direkt im Großen Palast von Bangkok und ist der heiligste buddhistische Tempel Thailands. Hier steht nicht irgendeine Statue, sondern der legendäre Smaragd-Buddha (Phra Kaew Morakot), ein kleiner, aber hochverehrter Buddha aus grüner Jade, der über Jahrhunderte durch Südostasien gereist ist – von Sri Lanka über Laos bis nach Bangkok.

Was diesen Ort so besonders macht, ist die Verbindung aus spiritueller Tiefe, politischer Bedeutung und atemberaubender Architektur. Kein Wunder, dass dieser Tempel täglich tausende Menschen aus aller Welt anzieht – Pilger, Mönche, Touristen und Fotografen.

✨ Visuelles Feuerwerk: Gold, Spiegelmosaike und Dämonenwächter

Sobald man durch die Tore tritt, wird man förmlich erschlagen von der Fülle an Details. Gold über Gold, filigrane Spiegelmosaike, Mythengestalten, Yaksha-Dämonenwächter mit grimmigem Blick und Garuda-Figuren, die halb Adler, halb Mensch sind. In jeder Ecke blinkt, funkelt und erzählt ein Stück Geschichte. In meinen Bildern sieht man die klassischen architektonischen Elemente des Thai-Buddhismus: die spitzen Chedis, die reich verzierten Prangs (Turmstrukturen), und die mit bunten Glasfliesen geschmückten Viharns (Gebetshallen).

Der zentrale Phra Si Rattana Chedi, ein goldener Stupa im sri-lankischen Stil, ist schon allein ein Blick wert – besonders wenn sich die Sonne darin spiegelt. Viele meiner Aufnahmen fokussieren sich auf diese unglaublichen Details: die vergoldeten Statuen, die kunstvollen Wandmalereien, die geometrischen Muster der Fliesen – und natürlich die ikonische Silhouette des Tempelkomplexes vor dem klaren Himmel von Bangkok.

🧘 Spiritualität trifft Tourismus – und persönliche Erinnerungen

Trotz der Touristenströme liegt über dem Wat Phra Kaew eine eigenartige Ruhe. Menschen verbeugen sich vor dem Smaragd-Buddha, der auf einem kunstvoll geschnitzten Thron thront, der nur zu bestimmten Jahreszeiten „umgekleidet“ wird – und zwar vom thailändischen König persönlich (oder seinem Stellvertreter). Dieser Ritus unterstreicht die Bedeutung der Statue als nationales Heiligtum und Symbol für das Königreich selbst.

Inmitten dieser heiligen Atmosphäre fühlte ich mich unweigerlich an mein eigenes Filmprojekt Souls of Zen erinnert – eine Dokumentation über Buddhismus, Tod und Wiedergeburt in Japan, die ich wenige Jahre zuvor gedreht hatte. Auch dort ging es um Ritual, um Transzendenz, um Orte, an denen sich das Profane und das Heilige überlappen. Und hier, in diesem überirdisch goldenen Tempel in Bangkok, spürte ich genau das wieder – dieses Gefühl, dass ein Ort weit mehr sein kann als nur Stein und Geschichte.

📷 Mein fotografischer Fokus: Texturen, Geometrie, Geschichte

Für mich als Fotograf war dieser Tag wie eine visuelle Schatzsuche. Ich habe mich besonders auf die Details konzentriert – Makroaufnahmen von Fassaden, Symmetrien in der Architektur, die Körperhaltungen der Tempelwächter, und die Textur der goldenen Statuen, die durch Wind, Wetter und jahrhundertelange Anbetung gealtert sind. In der Nachbearbeitung habe ich auf warme Töne gesetzt, um den Zauber dieses Ortes zu unterstreichen.

🏙️ Bangkok-Kontrast: Tempeltradition und Skyline

Eine meiner letzten Aufnahmen des Tages zeigt einen Ausblick auf die moderne Skyline von Bangkok – ein scharfer Kontrast zu den jahrhundertealten Mauern des Palasts. Und doch funktioniert beides nebeneinander: Vergangenheit und Gegenwart, Spirituelles und Weltliches.

🔗 Tipps & Empfehlungen für deine Reise

Wenn du jemals in Bangkok bist, solltest du dir Wat Phra Kaew besuchen ganz oben auf die Liste setzen. Achte dabei auf:

  • Kleiderordnung: Schultern und Knie bedecken!
  • Beste Uhrzeit für Fotos: morgens ab 8:30 Uhr – weniger Besucher, besseres Licht
  • Fotomotive: Yaksha-Statuen, Smaragd-Buddha, Mosaikfassaden, goldene Chedis, Garuda-Figuren
  • Verbindung zum Königspalast: Eintritt umfasst meist beide Anlagen

Wenn du Orte liebst, die nicht nur schön, sondern auch bedeutungsvoll sind – dann ist der Wat Phra Kaew ein Pflichttermin. Ich jedenfalls kam mit hunderten Fotos zurück – und dem Gefühl, dass mein Weg als Fotograf und Filmemacher sich hier für einen Moment wieder mit dem Buddhismus gekreuzt hat.

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@yakobusan