„Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis“ – Von TV-Humor ins Kino gezogen

Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis (2002) versucht, an den Erfolg des ersten Films anzuknüpfen, doch der Funke will nicht so recht überspringen. Diesmal steht die Welt auf dem Spiel – zumindest auf dem Papier. In der Praxis bleibt es bei den bekannten Albernheiten des chaotischen Duos, verpackt in eine Handlung, die mehr wie eine verlängerte TV-Episode wirkt als wie ein echter Kinofilm.

Die Handlung: Chaos statt Klarheit

Die Geschichte ist, wie zu erwarten, absurd: Ein böser, alter Schurke will mit einem magischen Dolch die Weltmacht an sich reißen. Durch einen Zufall gerät der Dolch in die Hände von Erkan und Stefan, die sich in ihrer naiven Art plötzlich als Helden wiederfinden – oder besser gesagt, als Videospiel-Charaktere. Die beiden glauben, sie seien in einem Game, was zu den üblichen Missverständnissen, Slapstick-Einlagen und Wortwitzen führt.

Die Story ist dünn und dient hauptsächlich als Gerüst für die Gags. Leider ist sie unnötig verworren, was bei einem Film wie diesem nicht hilft. Einfacher wäre besser gewesen, besonders, da der Fokus ohnehin auf den humoristischen Einlagen liegt.

Humor: Bekanntes Terrain

Wer Erkan und Stefan kennt, weiß genau, was ihn erwartet: flacher Humor, Wortspiele, absurde Dialoge und Slapstick, die oft knapp über der Kante des Peinlichen balancieren. Der Humor bleibt auf demselben Niveau wie im ersten Teil oder den TV-Sketchen, was Fans sicher zufriedenstellt, aber kaum neue Zuschauer gewinnen dürfte.

Einige Gags zünden, andere lassen eher die Augen rollen – das hängt stark vom persönlichen Geschmack ab. Die überzeichnete Art der beiden Protagonisten ist Geschmackssache: Entweder man lacht sich kaputt, oder man verdreht nach fünf Minuten die Augen.

Regie: Kein Bully, kein Kino-Feeling

Der Unterschied zwischen dem ersten Film, bei dem Michael „Bully“ Herbig Regie führte, und Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis ist deutlich spürbar. Bully brachte im ersten Teil eine gewisse Struktur und eine kinotaugliche Inszenierung mit, die diesmal fehlt. Stattdessen wirkt der Film wie eine verlängerte Sketchfolge, der es an Ideenreichtum und einem wirklichen Kino-Gefühl mangelt. Das ist schade, denn die Figuren hätten mit einem erfahrenen Regisseur mehr aus ihrer absurden Ausgangssituation herausholen können.

Länge: Kurz und… na ja, kurz

Mit 80 Minuten ist der Film sehr kurz – für einen Kinobesuch fast schon grenzwertig. Einerseits ist das gut, da sich die Gags nicht unnötig in die Länge ziehen, andererseits bleibt der Eindruck, dass man sich hier wenig Mühe gegeben hat, um die Geschichte tatsächlich auszubauen oder die Charaktere weiterzuentwickeln.

Fazit: Ein Film für Fans – und nur für Fans

Erkan & Stefan gegen die Mächte der Finsternis ist ein Film, der genau das liefert, was man von ihm erwartet – nicht mehr und nicht weniger. Für Fans der beiden Figuren ist er ein spaßiger, wenn auch teurer Ausflug ins Kino. Alle anderen sollten sich den Gang ins Lichtspielhaus gut überlegen, denn weder die Handlung noch der Humor sind dazu geeignet, neue Zuschauer zu gewinnen.

Der Film macht Spaß, aber eher auf dem Niveau eines TV-Specials. Wer auf der Suche nach großem Kino ist, sollte sich lieber Spider-Man oder Episode II ansehen. Für alle anderen gilt: Warten, bis der Film im Fernsehen läuft – da fühlt er sich ohnehin am besten aufgehoben.

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