Ein sanftes Abenteuer: „Kikis kleiner Lieferservice“ als liebevolle Kindergeschichte
„Kikis kleiner Lieferservice“ erzählt mit viel Herz die Geschichte einer jungen Hexe auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Kiki, gerade 13 Jahre alt, verlässt nach alter Tradition ihr Zuhause, um ihre einzigartigen Fähigkeiten zu entdecken und sich in einer fremden Stadt zu beweisen. Mit ihrem Besen und ihrer sprechenden Katze Jiji baut sie sich ein Leben als Lieferantin auf, doch Herausforderungen und Selbstzweifel lassen nicht lange auf sich warten. Der Film behandelt Themen wie Unabhängigkeit, Freundschaft und die Suche nach Identität auf eine zugängliche, kindgerechte Weise.
Die Animation ist – typisch für Miyazaki – wunderschön, mit einer liebevoll gestalteten Stadt und detailreichen Szenen, die eine lebendige Welt schaffen. Dennoch fehlt „Kikis kleiner Lieferservice“ im Vergleich zu anderen Ghibli-Filmen wie „Spirited Away“ oder „Prinzessin Mononoke“ die Spannung und Vielschichtigkeit, die auch Erwachsene in den Bann ziehen können. Der Film richtet sich klar an ein jüngeres Publikum, ohne die Tiefe und emotionalen Untertöne, die ältere Zuschauer bei anderen Miyazaki-Werken fesseln.
Die Geschichte bietet trotzdem wertvolle Lektionen über Verantwortung und Selbstvertrauen, verpackt in eine warme, freundliche Atmosphäre. Besonders Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren dürften sich mit Kikis Herausforderungen identifizieren und von ihrer Entschlossenheit inspiriert werden.
Fazit: „Kikis kleiner Lieferservice“ ist ein charmantes, ruhiges Abenteuer, das vor allem Kinder begeistert. Es mag weniger tiefgründig und dynamisch sein als andere Miyazaki-Filme, überzeugt aber durch eine herzerwärmende Botschaft und eine einfühlsame Erzählweise. Eine gelungene Alternative zu Disney, die Werte wie Ehrlichkeit und Mut kindgerecht vermittelt.