„Deadly Cargo“: Thriller ohne Ziel und Spannung
Deadly Cargo (Originaltitel: Cámara oscura) hat alle Zutaten für einen spannenden Thriller: ein isoliertes Setting, eine gefährliche Umgebung und eine verzweifelte Gruppe von Überlebenden. Doch anstatt diese Elemente effektiv zu nutzen, verliert sich der Film in einer zähen und klischeehaften Erzählweise.
Ein ungenutztes Setting
Die Handlung beginnt mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe Schiffbrüchiger, die Zuflucht auf einem geheimnisvollen Frachter findet. Dieser transportiert illegale Tiere wie Affen und Schlangen und wird von einer gefährlichen Crew betrieben, die keine Zeugen duldet. Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel hätte sich hier wunderbar entfalten können, besonders mit den engen Gängen und der bedrohlichen Atmosphäre des Tankers. Doch das Potenzial dieses Settings bleibt ungenutzt. Statt Nervenkitzel und beklemmender Spannung gibt es langatmige Szenen, in denen kaum etwas passiert.
Blasse Figuren und Klischees
Die Charaktere sind das nächste Problem des Films. Sie wirken blass, unglaubwürdig und verhalten sich oft unlogisch, was es schwer macht, sich mit ihnen zu identifizieren oder mitzufiebern. Die schwangere Frau, die Ratte, das Erste-Hilfe-Drama – alles wirkt wie ein Abziehbild unzähliger ähnlicher Szenarien und verliert dadurch an Wirkung. Ein glaubwürdiger psychologischer Tiefgang oder Konflikte innerhalb der Gruppe fehlen völlig.
Vorhersehbarer Verlauf
Das größte Manko ist jedoch der Spannungsbogen. Während Thriller normalerweise mit überraschenden Wendungen und einem intensiven Showdown punkten, bleibt Deadly Cargo völlig vorhersehbar. Der Schluss ist kurz, unspektakulär und bietet kaum eine Belohnung für das zähe Warten zuvor. Ein paar unerwartete Momente retten das Ganze nicht, sondern betonen nur, wie viel besser dieser Film hätte sein können.
Fazit
Deadly Cargo vers(ch)enkt nahezu alles, was ihn zu einem guten Thriller hätte machen können: eine fesselnde Story, überzeugende Figuren und eine bedrohliche Atmosphäre. Stattdessen dominiert Langeweile, während die wenigen spannenden Elemente im Sumpf der Klischees untergehen. Der Tanker hätte ein geheimnisvoller Schauplatz für klaustrophobische Spannung sein können – doch der Film selbst bleibt seltsam leblos und belanglos. Schade.