Deaden – Ein kompromissloser Rachefeldzug in voller Härte
Ein Film, der keine Gefangenen macht
Deaden liefert, was er verspricht: einen unerbittlichen, kompromisslosen Rachefilm, der in seiner Brutalität und Intensität keine Grenzen kennt. Regisseur Christian Viel und Hauptdarsteller John Fallon schaffen ein Werk, das bewusst an Klassiker des Genres erinnert, gleichzeitig aber eigene Akzente setzt. Mit einer Laufzeit von gut 70 Minuten und einem Fokus auf rohe Emotionen und extreme Gewalt lässt der Film keinen Raum für unnötige Ablenkungen.
Ein Schock, der alles ins Rollen bringt
Die ersten zehn Minuten des Films sind schwer zu ertragen und setzen den Ton für das gesamte Werk. Die grausame Ermordung von Raynes Ehefrau und ungeborenem Kind sowie die brutale Folter des Protagonisten rechtfertigen den anschließenden Amoklauf. Diese Anfangssequenz, die an die schockierendsten Momente aus Irreversible erinnert, stellt eine der intensivsten Eröffnungen dar, die das Rache-Genre je gesehen hat.
Rache mit Stil und Schmerzmitteln
Die Handlung folgt klassischen Rachefilm-Mustern, findet jedoch Wege, originell zu bleiben. Rayne, der sich mit Schmerzmitteln betäubt, um seine Mission durchzuziehen, bewegt sich durch interessante Schauplätze in Kanada und liefert dabei grausame Vergeltung. Die düsteren Filter und stilisierten Bilder geben dem Film eine ästhetische Note, die über das geringe Budget hinwegsehen lässt.
Stärken und Schwächen eines Low-Budget-Films
Der Film beeindruckt durch intensive Schauspielleistungen von John Fallon, dessen Darstellung von Wut und Schmerz tief berührt. Auch sein Buddy, gespielt von Deke Richards, überzeugt. Allerdings wirken einige Nebenfiguren amateurhaft, insbesondere in emotionalen Szenen. Die Action überzeugt in den Nahkampfszenen, doch die Schusswechsel, insbesondere in der Lagerhalle, leiden unter unrealistischen Darstellungen und auffälligem digitalem Blut.
Sound und Atmosphäre als heimliche Stars
Ein besonderes Lob verdient der Soundmix: Viel zeigt schreckliche Bilder nur kurz und lässt die grausamen Geräusche auf voller Lautstärke weiterlaufen, was den Horror im Kopf des Zuschauers verstärkt. Die Musik untermalt die Handlung meist passend, schwankt jedoch gelegentlich ins Sentimentale. Dennoch bleibt die Atmosphäre durchgehend düster und bedrückend.
Eine prägnante Laufzeit ohne Leerlauf
Mit gut 70 Minuten ist Deaden bewusst kompakt gehalten. Viel verzichtet darauf, den Film unnötig in die Länge zu ziehen, und sorgt so für eine dichte Erzählung ohne überflüssige Füllszenen. Diese straffe Herangehensweise macht den Film umso effektiver und vermeidet Langeweile.
Fazit: Ein kompromissloses Werk für Genre-Fans
Deaden ist nichts für Zartbesaitete, aber ein Muss für Fans harter Rachefilme. Trotz kleinerer Schwächen in der Produktion und Darbietung überzeugt der Film durch seine Intensität, seinen Stil und die herausragende Leistung von John Fallon. Der kompromisslose Ansatz und die brutale Ehrlichkeit machen Deaden zu einem Werk, das sich klar von weichgespülten Hollywood-Adaptionen abhebt und lange im Gedächtnis bleibt.