„Dark Water“: Solide, aber ohne den Schock von „Ringu“

Ein Mutter-Tochter-Drama mit Geisterspuren

In Dark Water verbindet Hideo Nakata, der Regisseur des legendären Ringu, Horror mit einem berührenden Familiendrama. Die Geschichte von Yoshimi und ihrer Tochter Ikuko, die in ein verfallenes Gebäude mit düsterem Geheimnis ziehen, baut auf eine subtile, psychologische Spannung. Doch trotz seiner gelungenen Atmosphäre erreicht der Film nicht die ikonische Intensität seines Vorgängers.

Atmosphäre und Stil

Die Stärke von Dark Water liegt in der meisterhaften Inszenierung. Das heruntergekommene Apartmentgebäude und das allgegenwärtige Wasser schaffen eine bedrückende Stimmung. Nakata setzt gekonnt auf Langsamkeit und Andeutungen, um Unbehagen zu erzeugen. Die tropfenden Decken und dunklen Schatten wirken ebenso bedrückend wie die Isolation und die finanziellen Sorgen der Protagonistin. Kamera und Ton sind auf höchstem Niveau, und die melancholische Musik unterstreicht das Drama ohne aufdringlich zu wirken.

Starke Darsteller, aber bekannte Pfade

Hitomi Kuroki als Yoshimi und Rio Kanno als ihre Tochter Ikuko überzeugen mit emotionaler Tiefe. Yoshimis Kampf um das Sorgerecht und die wachsende Bedrohung durch das Übernatürliche verleihen dem Film eine menschliche Dimension. Doch das Drehbuch greift auf bekannte Tropen zurück: Das „verfluchte Gebäude“ und die „rätselhafte Vergangenheit“ bieten wenig Überraschungen, insbesondere für Fans des Genres.

Fehlender Nervenkitzel

Im Vergleich zu Ringu oder Ju-On: The Grudge fehlen Dark Water die herausragenden Schockmomente. Die Geistererscheinungen sind spärlich und eher melancholisch als furchteinflößend. Während die Atmosphäre durchgehend unheilvoll bleibt, fehlt der emotionale Höhepunkt, der Ringu zu einem Meilenstein machte. Der Horror wirkt vorhersehbar und verliert dadurch an Wirkung.

Fazit

Dark Water ist ein technisch brillanter und atmosphärischer Horrorfilm, der durch starke Darsteller und ein stimmiges Setting überzeugt. Dennoch fehlt ihm die Originalität und der Schockfaktor, die Nakatas früheres Werk Ringu zu einem Klassiker machten. Wer subtilen, psychologisch geprägten Horror sucht, wird hier fündig, sollte jedoch keine bahnbrechenden Neuerungen erwarten. Solide, aber nicht unvergesslich.

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