Captain Marvel – Eine Superheldin mit viel Power und ein gelungener Schritt für Marvel
Ein frischer Wind für Origin-Storys
Marvel schafft mit Captain Marvel etwas, das nur wenigen Origin-Storys gelingt: trotz bekannter Muster frisch und unterhaltsam zu wirken. Während viele Superhelden-Einführungen zäh und klischeebeladen sind, punktet Captain Marvel mit einer durchdachten Erzählweise, die Rückblenden clever integriert und die lineare Struktur durchbricht. So wirkt der Film weniger wie eine typische Entstehungsgeschichte und mehr wie eine spannende Reise zur Selbsterkenntnis.
Brie Larson als perfekte Besetzung
Brie Larson verkörpert Captain Marvel alias Vers mit einer Mischung aus Stärke, Charme und Witz. Sie bringt die nötige Präsenz mit, um als eine der mächtigsten Figuren des Marvel Cinematic Universe (MCU) glaubhaft zu wirken. An ihrer Seite liefert Jude Law als Yon-Rugg eine starke Performance, während ein digital verjüngter Samuel L. Jackson als Nick Fury beeindruckt. Die technische Perfektion, mit der Jackson 30 Jahre jünger erscheint, setzt neue Maßstäbe für digitale Effekte und wird sicher noch lange als Referenz gelten.
Ein Spektakel mit Stil
Visuell beeindruckt Captain Marvel durch den Look des Kree-Planeten Hala, der an Blade Runner und Das fünfte Element erinnert, sowie durch spektakuläre Effekte. Die 90er-Jahre-Ästhetik auf der Erde, kombiniert mit einem nostalgischen Soundtrack, schafft eine angenehme Leichtigkeit, die sich harmonisch in die Handlung einfügt. Besonders die Actionszenen und der Showdown zeigen erneut, wie souverän Marvel epische Momente inszeniert, ohne ins Lächerliche abzudriften.
Stärken und Schwächen der Handlung
Die Handlung selbst bietet solide Unterhaltung, bleibt aber vorhersehbar. Der große Twist, der Captain Marvels Herkunft und Rolle innerhalb der Kree betrifft, wird recht früh erkennbar und nimmt der Geschichte etwas von ihrer Spannung. Dennoch gelingt es dem Film, durch seine sympathischen Charaktere und humorvollen Momente zu überzeugen.
Ein wichtiger Schritt für starke Heldinnen
Captain Marvel ist nicht nur ein gelungener Film, sondern auch ein Statement für mehr weibliche Stärke im Kino. Während Black Panther ein kulturelles Phänomen für die afro-amerikanische Community war, hat Captain Marvel das Potenzial, die Wahrnehmung starker Frauenfiguren im Blockbuster-Kino nachhaltig zu verändern. Ihr “Hero-Moment” im Finale ist mitreißend und inspiriert – ein klarer Sieg für Marvel.
Fazit: Marvel-Qualität mit kleinen Abstrichen
Captain Marvel ist ein gut umgesetzter Film, der sich nahtlos in die Reihen des MCU einfügt. Während er nicht die Innovationskraft eines Black Panther oder die emotionale Tiefe eines Iron Man hat, überzeugt er durch eine starke Hauptfigur, technische Perfektion und viel Herz. Fans von Marvel werden ihre Freude haben, vor allem in der spektakulären After-Credits-Szene, die die Vorfreude auf Endgame weiter anheizt. Fazit: Kein Meisterwerk, aber ein wichtiger und unterhaltsamer Schritt nach vorn.