„Battle Royale II: Requiem“: Kriegsfilm statt Überlebensdrama

Von Überlebenskampf zum Antikriegsepos

Während der erste Battle Royale durch seine intensive Charakterzeichnung und emotionale Tiefe überzeugte, geht Battle Royale II: Requiem einen anderen Weg. Der Fokus liegt weniger auf den individuellen Schicksalen der Schüler und mehr auf groß angelegter Kriegsaction mit einer deutlichen Antikriegsaussage. Regisseur Kinji Fukasaku begann das Projekt, verstarb jedoch während der Produktion, sodass sein Sohn Kenta das Werk vollendete. Dieser Wechsel macht sich im Stil des Films bemerkbar.

Ein düsterer Einstieg und imposante Szenen

Die Fortsetzung beginnt mit einer spektakulären Szene, in der Shuya Nanahara, der Überlebende aus Teil eins, als Terrorist Tokio in Schutt und Asche legt. Mit einer beeindruckenden Explosion mehrerer Wolkenkratzer wird die Macht der Zerstörung inszeniert. Shuya und seine Gruppe fliehen auf eine abgelegene Insel, während die Regierung eine neue Schulklasse in den tödlichen Kampf schickt.

Von D-Day bis Terrorismus: Anspielungen auf Kriegsfilme

Der Angriff der Schüler auf die Insel erinnert stark an den D-Day aus Der Soldat James Ryan: chaotische Gefechte, explodierende Minen und reihenweise fallende Kameraden prägen die ersten Minuten. Doch anders als im ersten Teil fehlen diesmal die emotionalen Verknüpfungen zu den Figuren. Die Schüler sterben reihenweise, ihre Tode werden eher als Teil des Spektakels inszeniert, ohne dass das Publikum sie wirklich kennenlernen darf.

Philosophie trifft auf Actionorgien

Neben der schieren Masse an Action versucht der Film, mit Dialogen und Monologen philosophische Tiefe zu erreichen. Shuya wird als eine Art Freiheitskämpfer dargestellt, der gegen ein unterdrückendes System kämpft, was Parallelen zu modernen Diskussionen über Terrorismus aufzeigt. Dennoch bleibt die Botschaft oft oberflächlich, und die Charakterentwicklung leidet unter der Dominanz der Actionsequenzen.

Ein Hollywood-reifes Finale

Das Ende ist überzogen, fast schon kitschig und voller Action in einer Art Hollywood-Manier. Tausende Kugeln fliegen durch die Luft, Explosionen begleiten den Abschluss, und ein Hauch von Pathos überzieht die letzten Szenen. Es ist deutlich spürbar, dass Kenta Fukasaku den Film in eine actionlastige Richtung lenkte, was die düstere Eleganz des ersten Teils vermissen lässt.

Fazit: Nicht das Original, aber auf seine Weise sehenswert

Battle Royale II: Requiem erreicht nicht die Intensität und Klasse des Vorgängers, bietet jedoch als eigenständiger Film interessante Ansätze. Als Kriegsfilm mit gesellschaftskritischen Untertönen und einer opulenten Inszenierung kann er punkten. Fans des ersten Teils und Liebhaber von Kriegsaction werden sich gut unterhalten fühlen, auch wenn die emotionale Tiefe und Originalität des ersten Films fehlen.

Similar posts:

„Battle Royale“ – Ein verstörendes Meisterwerk voller Gesellschaftskritik

„Battlefield Baseball“: Absurd, albern und absolut unterhaltsam

„Catwoman“ – Ein zahmer Kratzer statt wilder Krallen

Latest photography entries

@yakobusan