„Bandidas“ – Ein mexikanischer Budenzauber ohne Tiefe
„Bandidas“ versucht, mit Penélope Cruz und Salma Hayek zwei mexikanische Superstars in einer Western-Komödie zu vereinen, die charmant, witzig und actiongeladen daherkommt. Doch trotz stimmiger Kulissen und sympathischer Hauptdarstellerinnen bleibt der Film in seiner Kindlichkeit und Oberflächlichkeit stecken.
Die Geschichte: Mexiko, Rache und zwei Frauen im Team
Nach einem brutalen Angriff auf ihre Väter verbünden sich die wohlhabende, gebildete Sara (Salma Hayek) und die ungehobelte Farmerstochter María (Penélope Cruz), um einem skrupellosen amerikanischen Banker das Handwerk zu legen. Der Weg dorthin führt über eine Serie von Banküberfällen, chaotischen Begegnungen und gegenseitigem Training – inklusive einer absurden Kuss-Szene, die vor allem für Comedy sorgt. Steve Zahn tritt als trotteliger Sidekick und Love Interest auf, während Sam Shepard in einer Nebenrolle als Mentor auftaucht und den beiden Damen das Einmaleins des Bankraubs beibringt.
Das Problem: Vielversprechende Zutaten ohne Geschmack
„Bandidas“ hat alles doppelt: zwei Regisseure (Joachim Roenning und Espen Sandberg), zwei Drehbuchautoren (Luc Besson und Robert Mark Kamen) und zwei Leinwandikonen. Doch diese Überladung verpufft, da der Film zwischen Western, Komödie und Abenteuer schwankt, ohne sich klar zu positionieren. Was als Buddy-Komödie mit weiblicher Power beginnt, bleibt in klischeehaften Figuren, vorhersehbaren Gags und einem kindlich harmlosen Ton stecken.
Die Highlights: Optik und Unterhaltung
Die Sets und Kostüme sind hervorragend und vermitteln ein mexikanisches Fiesta-Feeling, während der Soundtrack das Ganze passend untermalt. Auch wenn die Chemie zwischen Cruz und Hayek spürbar ist, wirkt sie doch oft verschenkt. Einige Szenen wie das Kuss-Training bringen immerhin Schmunzler, und die finale „Matrix“-artige Schießerei lässt visuell aufblitzen, was möglich gewesen wäre.
Fazit: Leichte Unterhaltung ohne Tiefgang
„Bandidas“ ist ein harmloser, nett anzusehender Western mit zwei talentierten Hauptdarstellerinnen, die den Film tragen, ohne dass er sie fordert. Es fehlt an erzählerischer Tiefe, Mut und Kreativität. Statt eines gehaltvollen Westerns oder einer cleveren Komödie bekommt man Fast-Food-Kino mit einer bunten Verpackung und wenig Substanz. Einmal gucken, ein paar Mal schmunzeln – und dann schnell vergessen.
Ein Film, der wie seine Titelheldinnen mutig wirken will, sich aber nicht traut, wirklich abenteuerlich zu sein.