„Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige“: Ein chaotisches Abenteuer ohne klaren Kurs

Ambitioniert, aber ohne Fokus

„Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige“ versucht, die Leichtigkeit und den Charme der klassischen Belmondo-Filme aufleben zu lassen. Doch der Mix aus Action, Komödie und Abenteuer verliert sich in einer überladenen Handlung und einem unstimmigen Stil. Die Grundidee – ein Gefängnisinsasse und sein Wächter jagen einem gestohlenen Lottoschein nach, während eine Dakar-Rallye und ein rachsüchtiger Gangster das Chaos perfekt machen – ist zwar originell, aber überfrachtet und unausgegoren.

Unausgewogener Stil

Die größte Schwäche des Films ist sein Versuch, verschiedene Genres und Einflüsse zu kombinieren. Die Blaxploitation-inspirierten Elemente wirken fehl am Platz und stören die an sich humorvolle und leichtfüßige Prämisse. Statt einer harmonischen Hommage entsteht ein fragmentierter Film, der weder als Actionfilm noch als Komödie voll überzeugt.

Charaktere ohne Tiefe

Die Darsteller haben es schwer, gegen das wirre Drehbuch anzuspielen. Mortés, der vermeintlich coole Gangster, und Wächter Reggio bleiben trotz ihres Konflikts eindimensional. Die Nebenfiguren wie der rachsüchtige Gangster Turk (gespielt von einem charismatischen, aber unterforderten Schauspieler) schaffen es zwar, einzelne Highlights zu setzen, doch insgesamt fehlen emotionale Anknüpfungspunkte, um mit den Figuren mitzufiebern.

Einige Lichtblicke

Trotz der Schwächen gibt es Momente, die aufhorchen lassen. Der Running Gag um die Kurden und die Riesenradszene stechen als unterhaltsame Einlagen hervor. Auch einige gut getimte Witze und ein paar gelungen inszenierte Actionsequenzen zeigen, was der Film hätte sein können, wenn er sich mehr auf ein Genre und eine klare Linie konzentriert hätte.

Fazit: Mehr Chaos als Klasse

„Ball & Chain – Zwei Nieten und sechs Richtige“ ist ein überambitionierter Versuch, die Essenz klassischer Abenteuerkomödien einzufangen. Doch der Film scheitert an einem überladenen Drehbuch, einer unstimmigen Inszenierung und eindimensionalen Charakteren. Als einfacher Actionfilm hätte er besser funktioniert, doch die vielen Versuche, ein moderner Klassiker zu sein, lassen ihn kläglich straucheln. Ein Film, der nur stellenweise zu unterhalten weiß, aber sein Potenzial weitgehend verspielt.

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