Avi Loeb, 3I/ATLAS und die These eines außerirdischen Ursprungs

Wer ist Avi Loeb?

Avi Loeb ist ein renommierter Astrophysiker und langjähriger Professor an der Harvard-Universität. Er leitete dort das Institut für Theoretische Physik und war Vorsitzender des Fachbereichs Astronomie. Loeb hat über hunderte Fachartikel verfasst, u.a. zu Schwarzen Löchern und den ersten Sternen des Universums. Einem breiten Publikum wurde er aber vor allem durch seine kontroversen Thesen über mögliches außerirdisches Leben bekannt. 2017 sorgte er für Schlagzeilen, als er argumentierte, das interstellare Objekt `Oumuamua könne eine künstliche Sonde gewesen sein, statt nur ein Gesteinsbrocken – eine Idee, die von vielen Kollegen skeptisch gesehen wurde. Loeb schreckt jedoch nicht davor zurück, ungewöhnliche Erklärungen zu diskutieren. Er initiierte 2021 das Galileo-Projekt, das gezielt nach technologischen Spuren außerirdischer Zivilisationen suchen soll (z.B. UFO-Daten und interstellare Objekte). 2023 sammelte er im Pazifik metallische Kügelchen, die von einem mutmaßlich interstellaren Meteor stammen – und spekulierte sogar, es könnten Bruchstücke außerirdischer Technologie sein. Andere Wissenschaftler bezweifeln diese Interpretation und warfen Loeb Überinterpretation vor. Trotz Kritik genießt Loeb viel Medienaufmerksamkeit für seine unkonventionellen Ideen.

Was ist 3I/ATLAS?

3I/ATLAS ist die Bezeichnung für das dritte bekannte interstellare Objekt, das unser Sonnensystem besucht. Entdeckt wurde es am 1. Juli 2025 vom Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS), einem automatischen Himmelssuchprogramm in Chile. Die Entdecker tauften es vorläufig C/2025 N1 (ATLAS). Schon weniger als 24 Stunden nach Entdeckung bestätigten Beobachtungen, dass es sich auf einer hyperbolischen Bahn bewegt, die nicht an die Sonne gebunden ist – ein eindeutiges Indiz für einen Ursprung außerhalb unseres Sonnensystems. Die Minor Planet Center (MPC) vergab daher die offizielle Bezeichnung 3I, wobei “I” für interstellar steht. Zuvor sind erst zwei interstellare Objekte registriert worden: 2017 das rätselhafte ʻOumuamua (1I) und 2019 der Komet Borisov (2I).

3I/ATLAS ist nach aktuellem Wissensstand ein Komet. Astronomen beobachten eine Koma aus Gas und Staub um das Objekt – ein nebliges Hüllengebiet, wie es typisch für Kometen ist. Anfangs war 3I/ATLAS noch weit von der Sonne entfernt (bei Entdeckung über 600 Mio. km, etwa Jupiter-Distanz), daher war die Aktivität gering. Dennoch meldete ein Astronomenteam am 3. Juli 2025, nur zwei Tage nach Entdeckung, dass Bilder eine eindeutige Kometenaktivität zeigen. Das Hubble-Weltraumteleskop fotografierte am 21. Juli 2025 eine tropfenförmige Staubhülle um einen soliden Kern. Diese Hülle besteht laut Spektraldaten großteils aus Kohlendioxid-Gas (etwa 87%), dazu etwas Kohlenmonoxid und Wasser sowie winzigen Staubpartikeln. Solche Ausgasungen passen zu einem eisigen Kern, der beim Annähern an die Sonne auftaut. Bis August konnte allerdings noch kein deutlich sichtbarer Schweif detektiert werden – der klassische lange Kometenschweif bildet sich oft erst bei starker Annäherung an die Sonne. Experten erklärten, dass dies in der großen Distanz normal sei. Sie erwarten, dass typische Gasemissionen (z.B. von Wasser) erst in den kommenden Wochen näher am Sonnenpunkt messbar werden.

Mit Stand September 2025 schätzt man die Größe des Kometenkerns auf wenige Kilometer Durchmesser. Aus Hubble-Daten ergibt sich eine obere Grenze von ca. 2,8 km. Das ist in der Größenordnung anderer langperiodischer Kometen. Frühere Grobabschätzungen direkt nach der Entdeckung hatten aufgrund der Helligkeit noch bis zu ~20 km angenommen. Inzwischen ist aber klar: Der Großteil des reflektierten Lichts stammt von der diffusen Koma, nicht vom Kern selbst. 3I/ATLAS wird der Sonne am 30. Oktober 2025 am nächsten kommen (Perihel in ~1,4 AU, knapp innerhalb der Marsbahn). Danach schwingt es wieder zurück in den interstellaren Raum und verlässt uns für immer. Für die Erde bestand keine Gefahr: Die Bahn führt 3I/ATLAS nicht näher als ~1,6-fache Erddistanz zur Sonne (ca. 240 Mio. km) an uns heran. Statt Bedrohung bietet es eine einzigartige wissenschaftliche Chance – Forscher erhoffen sich Aufschlüsse über die Beschaffenheit fremder Planetensysteme, wenn sie diesen interstellaren Kometen eingehend studieren.

Loebs These: Außerirdische Sonde im Anflug?

Kaum war 3I/ATLAS entdeckt, stellte Avi Loeb – in Erwartung – die provokante Frage, ob dieses Objekt mehr als nur ein Komet sein könnte. Zusammen mit zwei Kollegen veröffentlichte er Mitte Juli 2025 einen Fachartikel (Preprint) mit dem spekulativen Titel: Is the interstellar object 3I/ATLAS alien technology? (Ist das interstellare Objekt 3I/ATLAS außerirdische Technologie?). Darin und in mehreren Blogbeiträgen skizzierte Loeb neun „Anomalien“, die aus seiner Sicht auf einen künstlichen Ursprung hindeuten könnten. Hier die wichtigsten Punkte aus Loebs Argumentation:

All diese Punkte zusammengenommen erscheinen Loeb und seinen Mitautoren verdächtig. Könnte 3I/ATLAS ein getarntes Erkundungsobjekt einer fremden Zivilisation sein? In ihrem Papier stellen sie sogar die Vermutung an, es könnte sich um einen aggressiven „Trojaner“ handeln – nach dem düsteren Szenario des Dark Forest (dunkler Wald), das aus einem Sci-Fi-Roman von Cixin Liu bekannt ist. Die Idee dahinter: Das Universum ist wie ein dunkler Wald voller lauschender Jäger. Jede Zivilisation versteckt sich lieber, um kein Ziel zu werden. Sollte eine Spezies einen anderen Planeten entdecken, könnte sie präventiv zuschlagen. Loeb spielt diesen Gedanken durch: Vielleicht bleiben Aliens still, um uns zu beobachten, oder schicken unbemerkte Sonden. 3I/ATLAS könnte so ein Vorbote sein, der unsere Planeten auskundschaftet und – im schlimmsten Fall – etwas Unheilvolles im Schilde führt.

Wohlgemerkt, Loeb behauptet nicht, Beweise für diese dramatische These zu haben. Er bezeichnet es selbst als „pädagogisches Gedankenexperiment“, das man zumindest durchspielen sollte. In dem veröffentlichten Paper schreiben die Autoren ausdrücklich, sie würden der Hypothese nicht zwingend selbst anhängen, doch sie sei prüfbar und daher einer Analyse wert. Loeb betont zwei Gründe: (1) Falls 3I/ATLAS wider Erwarten doch ein getarntes Alien-Artefakt ist, wären die Konsequenzen so gravierend, dass wir lieber nicht unvorbereitet sein sollten. (2) Auch wenn es unwahrscheinlich ist, macht das Durchspielen der Hypothese Spaß und fördert unsere Kreativität – man lernt dabei generell, wie man natürliche von künstlichen Objekten unterscheiden könnte. Mit anderen Worten: Loeb sieht es als Mindgame, das gleichzeitig als Warnung dient. Er zieht sogar eine Parallele zu Pascals Wette – dem philosophischen Argument, lieber an Gott zu glauben, weil man im Falle eines Irrtums nichts verliert, aber im Falle eines Nicht-Glaubens alles verlieren könnte. Übertragen heißt das: Lieber die Alien-Möglichkeit in Betracht ziehen und wachsam sein (auch wenn sie unwahrscheinlich ist), als sie arrogant abzutun und möglicherweise blind in eine Falle zu laufen.

Kritik aus der Fachwelt

Loebs spekulative Interpretation hat innerhalb der astronomischen Gemeinschaft zahlreiche kritische Reaktionen hervorgerufen. Die überwältigende Mehrzahl der Forscher ist überzeugt, dass 3I/ATLAS ein natürlicher Komet ist – wenn auch ein spannender, weil interstellar. Mehrere Experten betonen, dass schon jetzt viele unabhängige Beobachtungen vorliegen, die eindeutig für einen gewöhnlichen Kometen sprechen. Darryl Seligman, ein Astronom der das Objekt zuerst wissenschaftlich beschrieb, sagt klar: „Alle Belege deuten darauf hin, dass es ein gewöhnlicher Komet ist, der aus einem anderen Sonnensystem ausgeworfen wurde, so wie zahllose Milliarden Kometen aus unserem Sonnensystem ausgeworfen wurden.“. Samantha Lawler, Dynamik-Expertin an der University of Regina, stimmt zu: 3I/ATLAS passe perfekt ins Bild eines interstellaren Kometen, und „jede gegenteilige Andeutung ist Unsinn hoch zehn und eine Beleidigung der aufregenden Forschungsarbeit, die gerade zu diesem Objekt läuft“. Hier schwingt deutliche Verärgerung mit: Viele Wissenschaftler fühlen sich durch die mediale Alien-Story abgelenkt oder gar diskreditiert. Anstatt die Aufmerksamkeit auf reale Messungen und Theorien zu lenken, habe Loeb – so der Tenor – mit plakativem Alien-Talk die Schlagzeilen gekapert. Chris Lintott von der Universität Oxford formulierte es drastisch: „Die Behauptung, es sei künstlich, ist lächerlich und beleidigt die spannenden Arbeiten, die gerade laufen.“.

Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass Loeb vorliegende Daten ignoriert oder falsch darstellt, um ein Problem zu konstruieren. Jason Wright, Astronom an der Penn-State-University, hat Loebs Aussagen in ausführlichen Blogposts zerlegt. Wright ist selbst für die Suche nach Technosignaturen offen – aber er betont, dass bei 3I/ATLAS nichts so mysteriös ist, wie Loeb suggeriert. So hatte Loeb bezweifelt, dass die fotografierte Koma echt ist, und meinte, das verschwommene Bild sei bloß durch Bewegungsunschärfe entstanden. Wright kontert: Kein kompetenter Astronom macht solche Aufnahmen ohne das Teleskop auf das Objekt nachzuführen! Die Sterne im Hintergrund sind verwischt, nicht das Objekt. Es gibt also sehr wohl eine ausgedehnte Koma – genau das definierende Merkmal eines Kometen. Loebs Behauptung, es gäbe keine Spur eines Schweifs, weil die Bilder „verzogen“ seien, ist schlicht falsch. Tatsächlich hatte ein Team um Michele Bannister bereits Anfang Juli in einem Astronomen-Telegramm „eindeutige Kometenaktivität“ gemeldet, was Loeb in seinem Eifer offenbar „übersehen“ hat. Bannister kommentierte trocken: „Es hat eine Koma. Kein großes Teleskop sieht etwas anderes.“. Auch das Fehlen starker Gaslinien ist laut Experten kein Anzeichen für Aliens: In der Distanz von über 4 AU sublimiert vor allem CO₂ und CO, aber kaum Wasser – daher fehlen die üblichen Emissionslinien im optischen Bereich. Javier Licandro erklärte: „Das Verhalten ist typisch für Kometen jenseits 4 AU. Da sieht man keine Emission von z.B. CN oder C₃, weil die H₂O-Sublimation noch nicht läuft.“. Mit anderen Worten: Loebs „Anomalien“ sind gar nicht anomal, wenn man die Bedingungen berücksichtigt.

Wissenschaftler monieren auch Loebs Umgang mit Kritik. Anfangs, so Wright, hätten Kollegen die Diskussion noch sachlich genommen und etwa auf bereits vorhandene Studien zu 3I/ATLAS hingewiesen. Loeb habe diese Arbeiten aber in seinen Essays ignoriert und sogar insinuierte, „Gatekeeper“ würden unbequeme Daten unterdrücken. Als ihm die Fachzeitschrift RNAAS einen spekulativen Satz strich, fühlte er sich an Galileo erinnert und klagte über „Hausarrest“-Mentalität der Wissenschaft. Dieses Auftreten kommt in der Community nicht gut an. Ein Astrokollege kommentierte frustriert: „Niemand unterdrückt Loebs Fragen – im Gegenteil, sie bekommen global Gehör. Aber wenn er offensichtliche Fehler macht, ist es doch Teil des wissenschaftlichen Prozesses, ihn darauf hinzuweisen!“. Tatsächlich hat Loeb massiv Presse bekommen; „unterdrückte“ Ideen sehen anders aus. Viele Forschende finden vielmehr, Loeb gehe selbst unfair mit Kritikern um und stelle sich sofort als verfolgten Märtyrer dar, wenn Gegenwind kommt. Das schade letztlich der gesamten Suche nach außerirdischen Signalen, weil es das Feld unseriös wirken lässt. Kurz gesagt: Loebs Szenario zu 3I/ATLAS wird von Experten als extrem unwahrscheinlich und evidenzfrei beurteilt. Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Belege – und die gibt es hier nicht, betont Lawler. Bislang deute nichts auf ein Raumschiff hin, aber sehr viel auf einen normalen Kometen.

Faszination eines Gedankenexperiments

Trotz aller Skepsis übt Loebs Gedankenspiel eine gewisse Faszination aus – sowohl auf die Öffentlichkeit als auch auf die Wissenschaft selbst. Es erinnert an die Frage: „Was wäre, wenn wir tatsächlich Besuch von Außerirdischen bekommen – würden wir es überhaupt erkennen?“ Solche Überlegungen sprechen die uralte Neugier des Menschen an. Die Idee vom Trojanischen Pferd aus dem All vereint Science-Fiction-Appeal mit realer Wissenschaft. Ein Reporter der Times (London) erzählte Loeb begeistert, er habe die 3I/ATLAS-Story seinen Kindern vorgespielt und „sie waren völlig gefesselt“. In einer Zeit, in der Wissenschaft oft abstrakt wirkt, entfacht das Szenario einer möglichen Alien-Sonde breites öffentliches Interesse. Loeb selbst sagt, Forschung müsse ruhig spielerisch sein dürfen und der Fantasie Raum geben, gerade weil die Finanzierung durch die Gesellschaft ein Interesse der Menschen voraussetzt. Insofern hat er recht: Science lebt vom Staunen – und ein interstellarer Besucher, der vielleicht mehr ist als ein Stein, regt die Fantasie gewaltig an.

Auch fachlich hat das Gedankenexperiment einen Wert. Es zwingt Forscher dazu, Kriterien zu entwickeln: Woran würde man ein außerirdisches Artefakt überhaupt erkennen? Loeb nennt als Beispiel die Überprüfung auf ungewöhnliche Manöver oder Abwärmesignaturen. Diese Überlegungen fließen in echte Projekte ein – etwa in Missionskonzepte, um künftige interstellare Objekte gezielt anzufliegen und aus der Nähe zu untersuchen. Angesichts der Tatsache, dass das Vera-Rubin-Observatorium im nächsten Jahrzehnt Dutzende weitere interstellare Durchreisende entdecken dürfte, lohnt es sich, vorsorglich Strategien zum Umgang damit zu entwickeln. Loeb argumentiert, die Suche nach außerirdischen Technosignaturen solle ebenso wenig tabu sein wie andere ungewöhnliche Hypothesen in der Wissenschaft. Eine gewisse Zahl von Forschern dürfe ruhig „verrückte“ Ideen haben – das sei gesund für den Fortschritt. In diesem Sinne hat Loeb mit 3I/ATLAS vielleicht vor allem eins erreicht: Er hat eine lebhafte Debatte über Offenheit vs. Evidenz angestoßen.

Was ist belegt, was ist Spekulation?

Unterm Strich lässt sich der Stand so zusammenfassen: 3I/ATLAS zeigt bisher keinerlei Phänomene, die nicht durch einen natürlichen Kometen erklärbar wären. Alle beobachteten Eigenschaften – Bahn, Geschwindigkeit, Zusammensetzung, Aktivität – liegen im Rahmen dessen, was wir von interstellaren Kometen erwarten (inklusive einiger Zufälle). Ja, die Bahnlage und Planetenvorbeiflüge sind ungewöhnlich – doch bei Milliarden von Objekten im All passieren auch extrem unwahrscheinliche Kombinationen irgendwann zufällig. „Dreifach-Sechser im Lotto“ sind selten, aber nicht unmöglich. Aktuell spricht nichts dafür, dass eine außerirdische Intelligenz nachgeholfen hat. Loebs Alien-Interpretation basiert auf Indizien, die einer natürlichen Erklärung standhalten, wenn man gründlich hinschaut (Beispiel: Koma und Gasnachweis waren nur eine Frage der Zeit). Außerdem fehlen jegliche positiven Belege für Technologie – kein Signal, keine unerklärliche Kursänderung, kein Anzeichen von künstlicher Energie. Selbst Loeb gibt offen zu: „Höchstwahrscheinlich ist 3I/ATLAS ein komplett natürliches interstellares Objekt, wahrscheinlich ein Komet.“ (Zitat). Seine eigene Risikoabschätzung, die „Loeb-Skala“, stuft 3I/ATLAS bislang nur auf Stufe 4 von 10 ein – was einer 40%-igen Unfallwahrscheinlichkeit analog sei. Anders gesagt: Es ist ein theoretisches Risiko, aber die Wette lautet klar auf Komet.

Dennoch bleibt ein kleiner Reiz des Ungewissen. Sollte 3I/ATLAS etwa zwischen 21. November und 5. Dezember 2025 plötzlich eine ungewöhnliche Bahnänderung zeigen oder gar Mini-Sonden freisetzen, müsste man neu überlegen. Die Autoren um Loeb prognostizieren genau dieses Zeitfenster als „Test“ ihrer Hypothese. Natürlich hält das kaum jemand für wahrscheinlich. Aber bis das Objekt endgültig entwischen ist, schauen sicherheitshalber sowohl professionelle Observatorien als auch Hobbyastronomen ganz genau hin. Und falls – höchstwahrscheinlich – nichts Außergewöhnliches passiert? Dann dürfen wir uns trotzdem freuen: 3I/ATLAS wird uns helfen, die Vielfalt der Kometen in unserer Galaxis besser zu verstehen. Jede neue Messung (etwa von JWST, Hubble, Perseverance oder anderen Sonden) liefert kostbare Daten über urtümliches Material aus einer fernen Welt. Schon jetzt berichten Forscher z.B. von Nickel und CO₂ in der Koma, was Hinweise auf die Entstehungsregion geben kann. Loebs laut ausgesprochene Alien-Idee ist also letztlich ein bunter PR-Akzent in einer ansonsten soliden, laufenden wissenschaftlichen Untersuchung. Die Grenzen zwischen Fantasie und Fakten werden an diesem Beispiel deutlicher: Fantasie darf inspirieren, aber am Ende müssen die Fakten entscheiden. Und die Fakten sagen bislang: 3I/ATLAS ist ein faszinierender interstellarer Komet, kein Raumschiff.

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