„Alive – Der Tod ist die bessere Alternative“: Potenzial in der Isolation verloren

Ein ambitionierter Ansatz mit verpassten Chancen

Ryuhei Kitamuras Alive versucht, die Intensität und den Stil seines Vorgängers Versus zu übernehmen, scheitert jedoch an einer unausgewogenen Mischung aus Charakterstudie, Sci-Fi-Experiment und überladenem Actionfilm. Der Film spielt fast ausschließlich in einem beengten Gefängnisraum, doch statt diese klaustrophobische Atmosphäre als Vorteil zu nutzen, verliert sich die Handlung in oberflächlichen Dialogen und schlecht dosierter Action.

Die Isolation bleibt leer

Die Ausgangslage bietet viel Potenzial: Ein Gefangener, der Teil eines Experiments wird, ein geheimnisvoller Virus, und die dunklen Machenschaften einer militärischen Einrichtung. Doch diese Zutaten werden nicht sinnvoll genutzt. Die Charaktere bleiben blass, und statt emotionaler Tiefe gibt es pseudo-philosophische Gespräche, die nicht überzeugen. Der Film scheint nicht zu wissen, ob er eine psychologische Studie, ein Sci-Fi-Thriller oder ein reiner Actionfilm sein will.

Schwächen im Timing und in der Action

Während Versus durch sein Timing und die ikonische Inszenierung der Kämpfe bestach, ist die Action in Alive hektisch und unübersichtlich. Die wenigen Kampfszenen fühlen sich gehetzt an und lassen keinen Raum, um Spannung oder stilistische Eleganz zu entwickeln. Der Endkampf, der in einem Film wie diesem als Höhepunkt dienen sollte, wirkt uninspiriert und klischeehaft.

Unstimmige Elemente und verpasste Satire

Die Einbindung von Sci-Fi-Elementen wie einem außerirdischen Virus aus der Area 51 wirkt unfreiwillig komisch und zerstört die ohnehin fragile Atmosphäre. Wo eine tiefgründige Militärsatire hätte entstehen können, verstrickt sich der Film in Unglaubwürdigkeit und flachen Plot-Twists.

Fazit

Alive hätte das Potenzial gehabt, eine intensive Charakterstudie in einer düsteren Sci-Fi-Umgebung zu sein. Doch unausgereifte Dialoge, fehlendes Gespür für Timing und unglaubwürdige Elemente ziehen den Film in die Mittelmäßigkeit. Fans von Versus werden enttäuscht sein, während sich Neulinge im Genre fragen könnten, was der Hype um Kitamura überhaupt ausmacht. Schade um die vielversprechende Prämisse.

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