„Alexandra’s Project“: Ein unerbittlicher Blick auf Ehe und Schuld
Eine Geburtstagsüberraschung der anderen Art
Was als perfekter Tag für Steve beginnt – mit Beförderung und familiärer Harmonie – endet in einem Albtraum. Zuhause findet er ein leeres Haus vor, aber eine Videobotschaft seiner Frau Alexandra erwartet ihn. Was folgt, ist eine brutale Abrechnung: Ein Monolog, der die tiefen Risse in ihrer Ehe aufzeigt, verbunden mit schockierenden Enthüllungen und Provokationen. Alexandra nutzt das Medium, um ihre lang unterdrückte Wut und Enttäuschung herauszulassen, und zwingt Steve, sich seiner Rolle in ihrer gescheiterten Beziehung zu stellen.
Ein Film, der unter die Haut geht
Alexandra’s Project konfrontiert sein Publikum mit einer schonungslosen Analyse von Macht, Kontrolle und emotionalem Missbrauch in Beziehungen. Die Dialoge sind beängstigend realistisch, teils quälend ehrlich und voller Bitterkeit. Es ist ein Film, der bewusst unangenehm ist, der provoziert und Grenzen überschreitet, sowohl für die Charaktere als auch für die Zuschauer:innen.
Intensives Schauspiel und minimalistische Inszenierung
Der Film lebt von der außergewöhnlichen Darstellung von Helen Buday als Alexandra und Gary Sweet als Steve. Buday brilliert in einer Rolle, die zwischen Verletzlichkeit und rücksichtsloser Stärke wechselt. Sweet zeigt überzeugend die Verzweiflung eines Mannes, der plötzlich die Kontrolle über sein Leben verliert. Die Inszenierung ist bewusst minimalistisch, was die emotionale Wucht der Geschichte noch verstärkt: Der Großteil des Films spielt in einem Raum, mit einer einzigen Videokassette als treibendem Element.
Ein intimer Horror, der polarisiert
Für viele mag der Film zu konfrontativ oder schwer verdaulich sein. Themen wie sexuelle Frustration, unerfüllte Erwartungen und die grausame Offenlegung privater Fehler sind schwer zu ertragen. Doch genau hierin liegt die Stärke von Alexandra’s Project: Es zwingt zur Auseinandersetzung mit unangenehmen Wahrheiten über Beziehungen und die oft unausgesprochenen Dynamiken in der Ehe.
Fazit
Alexandra’s Project ist ein intensives Drama, das sich durch seine unnachgiebige Ehrlichkeit und hervorragende Schauspielkunst auszeichnet. Es ist ein Film, der sowohl fasziniert als auch abstößt, ein Werk, das nicht jedem gefallen wird, aber bei denen, die sich darauf einlassen, bleibenden Eindruck hinterlässt. Ein kühnes, kompromissloses Stück Kino, das Schmerz und Katharsis in ungewohnter Intensität erfahrbar macht.