A Sound of Thunder – Ein Zeitreise-Fiasko ohne Donnerhall
Gute Idee, schlechte Umsetzung
Peter Hyams’ A Sound of Thunder basiert auf einer vielversprechenden Kurzgeschichte von Ray Bradbury – eine faszinierende Zeitreise-Prämisse, die das fragile Gefüge von Ursache und Wirkung untersucht. Doch was hier auf der Leinwand abgeliefert wird, ist ein Mix aus mittelmäßiger Regie, katastrophalen Effekten und einer langweiligen Handlung, die ihr eigenes Potenzial nicht nutzt.
Die Story: Zeitreisen mit fatalen Konsequenzen
Im Jahr 2055 ermöglicht die Firma „Time Safari“ den Superreichen die ultimative Attraktion: eine Jagd auf Dinosaurier in der Vergangenheit. Travis Ryer (gespielt von Edward Burns) führt die Expeditionen an und warnt eindringlich vor den Regeln – nichts darf zurückgelassen oder verändert werden, um die Zukunft nicht zu gefährden. Doch natürlich passiert das Unvermeidbare: Ein winziger Fehler löst katastrophale Veränderungen aus. Die Welt wird von sogenannten „Zeit-Warps“ erschüttert, die das Ökosystem in bizarre Kreaturen und unnatürliche Umgebungen verwandeln.
Die Effekte: Ein digitaler Albtraum
Ein Großteil des Films spielt in einer visuell verunstalteten Welt, die selbst für 2005 unterirdisch aussieht. Angeblich ging während der Produktion das Budget zur Neige, und das Ergebnis spricht Bände: Die Greenscreen- und CGI-Effekte sind derart schlecht, dass sie eher an ein PlayStation-2-Videospiel erinnern als an einen ernstzunehmenden Kinofilm. Besonders die „Affentiger“ und anderen Mutanten sind so absurd animiert, dass sie unfreiwillig komisch wirken.
Die Darsteller: Fehlbesetzung deluxe
Edward Burns versucht, dem Hauptcharakter Travis eine gewisse Coolness zu verleihen, bleibt jedoch blass und uninspiriert. Ben Kingsley als sein geldgieriger Chef Hatton liefert eine schmerzhaft schlechte Darbietung ab – seine übertrieben gespielte Figur mit absurd hoher Perücke bleibt einem zwar im Gedächtnis, allerdings aus den völlig falschen Gründen. Die Nebenfiguren sind kaum der Rede wert und völlig austauschbar.
Die Regie: Ein verlorener Donner
Peter Hyams ist bekannt für solide, wenn auch vergessenswerte Actionfilme wie Timecop oder End of Days. Bei A Sound of Thunder gelingt es ihm jedoch nicht einmal, grundlegende Spannung aufzubauen. Der Film krankt an einer inkonsequenten Erzählweise: Anstatt das Zeitreise-Paradox ernsthaft zu erforschen, rennen die Figuren von einem billigen Set zum nächsten und kämpfen gegen schlecht animierte Kreaturen.
Fazit: Mehr „Flüstern“ als „Donner“
A Sound of Thunder ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine interessante Idee durch katastrophale Umsetzung ruiniert werden kann. Die schwache Regie, die miserablen Effekte und die lieblos gespielten Figuren lassen kaum etwas Positives übrig. Was hätte ein spannender Sci-Fi-Thriller mit einer moralischen Botschaft sein können, wird zu einem peinlichen, visuell veralteten B-Movie, das nicht einmal Trash-Charme versprüht.
Empfehlung: Wer Sci-Fi mag, sollte diesen Film höchstens aus neugieriger Verzweiflung ausleihen. Kaufen lohnt sich definitiv nicht – besser ein Buch von Ray Bradbury lesen, um sich an gute Sci-Fi zu erinnern.