„A Bloody Aria“ – Ein blutiges, schwarzhumoriges Psychodrama
Schockierende Tragödie am Fluss
Mit A Bloody Aria (Guta) liefert Regisseur Shin-yeon Won nach The Wig einen Film ab, der durch seine Einfachheit und Intensität überzeugt. Die Handlung ist zwar simpel – doch ihre Umsetzung packt den Zuschauer erbarmungslos. Ein Musikprofessor und seine Studentin geraten nach einem eskalierten Zwischenfall mit der Polizei in eine ausweglose Situation. Auf einem abgelegenen Parkplatz nahe eines Flusses nimmt das Unheil seinen Lauf, und aus harmloser Anspannung wird schnell eine Spirale der Gewalt und psychischen Grausamkeit.
Ein finsterer Mikrokosmos aus Wahnsinn
Der Film gleicht einem Theaterstück, bei dem die Bühne der Flussufer-Parkplatz ist. Hier treffen verschiedene Figuren aufeinander, deren Abgründe immer deutlicher werden. Besonders schockierend ist der Musikprofessor, der durch seinen inneren Druck zu einem unberechenbaren Täter wird. Doch kaum meint man, die Eskalation zu verstehen, platzt ein Trio von Psychopathen in die Szenerie und entfacht ein weiteres Chaos. Mit jeder Szene spitzt sich die Lage zu, das Verhalten der Charaktere wird absurder und brutaler, bis hin zu einem unvorhersehbaren Finale, das einem den Atem raubt.
Brutalität mit schwarzem Humor
Was den Film einzigartig macht, ist die Mischung aus schwarzem Humor und grausamer Brutalität. Während die absurden Momente an Very Bad Things erinnern, drückt der düstere Kern immer stärker auf den Zuschauer. Der Film lebt von seinen Kontrasten: wunderschön komponierte Bilder und klassische Musik stehen der blutigen Gewalt gegenüber. Diese visuelle und akustische Ruhe verstärkt die Schockmomente umso mehr.
Ein kleines Oldboy?
Viele Vergleiche zu Oldboy sind naheliegend, und sie kommen nicht von ungefähr: Der Film baut auf Wendungen, starken Charakteren und einem intensiven Showdown auf. Zwar erreicht A Bloody Aria nicht die epische Größe von Oldboy, doch die Nähe ist spürbar, besonders in den letzten zehn Minuten, die mit einem so schockierenden Twist überraschen, dass man es kaum glauben kann.
Fazit
A Bloody Aria ist ein kleines, aber feines Psychohorror-Meisterwerk aus Korea. Der Film verbindet beklemmende Gewalt, absurde Situationskomik und ästhetische Bildsprache zu einem intensiven Erlebnis. Wer starke Nerven und eine Vorliebe für koreanische Psychodramen hat, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen. Shin-yeon Won zeigt, dass er großes Potenzial hat – und vielleicht schon bald ein neues Meisterwerk abliefert.
Empfehlung: Sehenswert für Fans von koreanischen Filmen, die kompromisslose Geschichten erzählen.