Beijing. 6 Tage lang.
Nachdem
wir also über das letzte Wochende (2. Juni 2006) in Xi'An bei den Eltern meiner Freundin
waren, sind wir Sonntag mittag zu viert (meine Mom, meine Schwester, mein Bruder und ich)
nach Beijing geflogen. Meine Freundin musst leider nach Shanghai zurück, arbeiten. In
Beijing haben wir im wunderschönen Crowne Plaza in der Wangfujing Lu residiert und versucht,
so viele Sehensmöglichkeiten wie nur möglich zu besuchen (4. - 10. Juni 2006). Perfekte
Touristen eben!
Fangen wir mit den Touristenattraktionen an, chronologisch korrekt wie ich sie besucht habe,
und am Ende gibt es ein Schlusswort zur Stadt.
Die verbotene Stadt / Tienamen
Square
Gigantisch.
Wenn man sich das Ticket kauft und auf diese kleine Map guckt, die man da bekommt, kann man
sich gar nicht richtig vorstellen, was für Ausmaße das Gelände eigentlich hat. Gigantisch
eben. In etwa so groß wie 10 Wohnblocks zusammen oder so. Um gerade vom Anfang zum Ende zu
laufen, ohne irgendwelche der Nebengebäude anzugucken, würde man bestimmt eine Stunde
brauchen. Wir haben uns aber das volle Programm gefahren und waren circa fünf Stunden da
drin unterwegs, und haben noch nicht mal alles angucken können!
Aber wunderschön ist
es auf jeden Fall, und ein Muss, falls man Beijing besucht, ebenso wie die große Mauer. Was
die Kaiser sich da vor ein paar hundert Jahren für ein Leben gegeben haben, ist schon
unglaublich. Und maßlos zugleich. Leider ist Beijing im Moment im Olympia 2008 Fieber, das
heisst, das überall in der Stadt, und eben auch in der verbotenen Stadt, wie wahnsinnig
renoviert wird. Hat das Bild ein bisschen getrübt, überall Baustellen zu sehen, aber was
soll man machen. Die Olympiade wird hier auf jeden Fall richtig ernst genommen, wie man
merkt.
Die große Mauer
Lang?
Oh ja. Abnormal lang. Dadurch beeindruckend. Ehrlich gesagt hielt die Begeisterung aber
nicht so lange, aber trotzdem einen Besuch wert. Am Anfang ist man total hin und weg, wenn
man drauf steht, aber irgendwann wird einem dann klar, "ich stehe auf einer Mauer", soviel
dazu. Es war extrem nebelig, und man konnte nicht wirklich weit an der Mauer entlang sehen,
vielleicht lag es auch daran. Auf jeden Fall ist es interessanter, die Mauer auf Fotos an
zusehen, weil man sie da auch sieht, während man sie erahnen muss, wenn man selber
draufsteht.
Konstruiert ist sie wahnsinnig gut, richtig hoch und kräftig wirkend.
Aber der Architekt ist an manchen Stellen auch Amok gelaufen, zum Beispiel bei den
Treppenstufen, die teilweise extrem hoch sind. Wie ist denn da früher ein kleiner
chinesischer Krieger in Kampfmontur hochgekommen? Rätselhaft.
Die Tour zur großen
Mauer haben wir über das Hotel organisieren lassen. War vielleicht ein Fehler. Diese
idiotischen Veranstalter haben mehr Wert darauf gelegt, uns zu irgendwelchen Shops zu
bringen, anstatt uns wirklich zu erklären, was wir bei den eigentlichen Attraktionen wissen
sollten. Relative wage und grob erklärt uns der Führer hin und wieder mal was, den Amis
schien das zu reichen, aber ein bisschen detaillierter hätte es doch sein können. Mit einer
Frage habe ich später sogar herausgefunden, dass der Führer eigentlich überhaupt keine
Ahnung von chinesischer Geschichte hatte. Schade. Dafür hat er uns im "Friendship Store"
eine ganze Stunde Zeit gegeben, zu shoppen.
Danke!
Artistenstrasse
Hier
warten viele wunderschöne Läden mit wunderbaren Dingen, aber leider zu brutalsten
Touristen-Abripp Preisen. Meiden, wenn man wirklich etwas kaufen will. Findet man in
Nebenstrassen 90% billiger als hier. Besuchen, wenn man aggressive Shopbesitzer kennen
lernen will. Und viel Nippes sehen möchte...
Der
Sommerpalast
Hangzhou
hat verloren. Tut mir leid. Der Sommerpalast in Beijing ist genauso schön wie der West Lake
in Hangzhou, nur viel leiser! 1:0 für Beijing. Der Sommerpalast ist so etwas wie die
himmlische Version der verbotenen Stadt: Mal wieder maßlos groß, aber wunderschön. Die alten
Gebäude! Der See! Die Tempel! Ehrlich gesagt, wenn man nur eine Attraktion in Beijing
besuchen kann, sollte man den Sommerpalast wählen. Das ist wirklich einzigartig, innen drin
gibt es ein supergutes Restaurant mit einigermaßen fairen Preisen, und hier herumzulaufen
ist Genuss, und nicht Arbeit.
Warum sieht man so viele Bilder von der verbotenen
Stadt oder der großen Mauer wenn es um Beijing geht, aber selten welche vom Sommerpalast?
Das muss sich ändern!
So, mehr haben wir nicht geschafft in den sechs Tagen. Nächstes
Mal muss ich noch zu diesem anderen Tempel, dessen Name mir nicht mehr einfällt, und auch
mal die Bars besuchen. Aber mit Freundin. In Beijing gibt es, wie wir deutlich sehen
konnten, auch eine Menge... leichter Frauen. Da bin ich dann doch lieber mit meiner Frau
unterwegs!
Beijing Zoo
Da
gibt es viele Tiere. Und Pandas. Und Fische.
Beijing versus
Shanghai
Wo würde ich lieber leben, Beijing oder Shanghai? Shanghai
natürlich! Warum?
- Keine DVD Shops in Beijing. Eigentlich langt mir dieser Grund
schon, aber ich zähle mal noch ein paar mehr auf.
- Kaum Hochhäuser. In Beijing leben
11 Millionen Menschen (offiziell, that is), aber man hat das Gefühl, in einer kleinen Stadt
zu sein. Beijing hat eine riesige Grundfläche, daher ist es nicht nötig, in die Höhe zu
bauen. Gefällt mir persönlich nicht so gut. Aber das sieht jeder anders.
- Druck. Man
merkt den politischen Druck. Die Autos hupen kaum. Öffnende DVD Shops würden sofort einen
Polizeibesuch bekommen. Kaum Freiheit!
- Luft. Schlimmer als in Shanghai! Und sehr
sandig.
- Zuviele Touristen. Kein Witz, wenn man in Beijing rumläuft, begegnet man
ungefähr alle drei Minuten irgendwelchen Amerikanern. Shanghai hat (zum Glück?) nicht so
viele Attraktionen und ist mehr eine Business Stadt, dadurch rennen hier nicht so viele rum.
Heidelberg hat mir als Touristenstadt gelangt...
Tja, that's Beijing-jing-jing!
Definitv einen Besuch wert, es gibt unglaublich viel zu sehen, und eine Woche dort reicht
grade so, um das Nötigste abzudecken. Also lieber mehr Zeit mitnehmen. Und jede Menge
T-Shirts, an kaum einem Tag war es unter 30° warm...